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Pan Stein
09.05.10 bis 20.06.10
Pan Stein
Pan Stein

Autodidakt Stein ist der informellen Malerei zuzuordnen, die Emotion und Spontaneität höher wertet als Perfektion oder Reglementierung. Charakteristisch für die "Kunst der Nichtform", die sich in vielen Strömungen wiederfindet, ist die Bedeutsamkeit des Gestaltlosen. So verzichtet auch Pan Stein auf eine konkret fassbare Formulierung, er sammelt spontane Eindrücke und experimentiert dabei mit Farbe, Textur, Materie.

Der Informationsflut der Mediengesellschaft setzt Stein einen Kontrapunkt. Er räumt seinen Leinwänden eine fast grenzenlose Freiheit ein. Der starke Kontrast zwischen grafischen und malerischen Elementen, wobei Farbe sparsam eingesetzt wird, erzeugt ein Spannungsfeld, dem ebenso etwas Ruhiges und Meditatives angehört.

Das Kahnweilerhaus beteiligt sich an der "Nacht der Museen" am Freitag, 21.05.10, mit Französische-Lebensart-Chansons und französischem Rotwein!


Vernissage mit Werken von Pan Stein im Kahnweilerhaus

"Jedes Kunstwerk ist Kind seiner Zeit, oft ist es Mutter unserer Gefühle." Mit dieser Beschreibung des Dogmas der modernen Kunstauffassung von Wassilly Kandinsky begann Maria Sitte, angehende Kunsthistorikerin und Mitarbeiterin der Pfalzgalerie Kaiserslautern, ihre Einführung in die Ausstellung im Kahnweilerhaus.
Gekonnt bezog sie sich in ihren Ausführungen immer wieder auf die in den verschiedenen Räumen aufgehängten Bilder des Künstlers. "Bei dem 1960 im Saarland geborenen Autodidakten Pan Stein spielt die Abkehr vom Gegenständlichen hin zu der Abstraktion eine wesentliche Rolle, die es ihm ermöglicht, eine freie Komposition zu gestalten. Ungeachtet der Motive, die genauer der reinen Erfindungs- und Empfindungskraft entspringen, wirkt der Duktus gewollt dynamisch, expressiv und spontan: Farbspritzer, zufällige Farbverläufe oder die Sichtbarkeit der Arbeitsspuren von Bleistift und Tusche vermitteln diesen Eindruck. Besonders bei den großformatigen Gemälden sticht diese Farbmaterialität deutlich hervor." sagte Sitte.

Die Farb-, Formen- und Linienarrangements wirkten belebt und ließen dem Betrachter Raum für die eigene Suggestionskraft. Dadurch schwinge die Frage nach dem Dahinter bei der Betrachtung der Werke von Pan Stein immer mit, führte die Kunsthistorikerin weiter aus. Der klare, unbehandelte Malgrund stehe in unmittelbarem Kontrast zu der Bewegtheit der Formen und der reduzierten Farbe. Er bilde den Ruhepol, der die gestisch impulsive Farb- und Formendynamik als Spannungsmoment gegenüber stehe. Dadurch entstehe ein affektiver Dialog. Diese Spannung bezeichnete Pan Stein als "Mystik".

"Wenn die Kunstwerke auch nach Jahren noch mystisch und unerklärbar sind, dann sind sie mir gelungen." sagte der Künstler im Gespräch. "Die bewegte Akzentuierung der Formen und der Farbsprache verweist in seinem Falle auf ein schnelles und impulsives Arbeiten. Der dabei aufkommende Eindruck von Richtung und Geschwindigkeit, beides Indikatoren für eine Bewegung, verweisen auf das impulsive Arbeiten des Künstlers und spiegeln seine expressiven Gesten während des Entstehungsprozesses," führte Maria Sitte weiter aus. Pan Stein selbst bezeichne seine Vorgehensweise oft als sog. "Wurf", wohl auch, weil er seine Leinwände teilweise auf dem Boden liegend bearbeite. Er greife dabei auch gerne einmal zum Besen, zur Tube oder zur Sprühdose anstatt zum Pinsel.

Marie-Luise Flach begrüßte im Namen des Arbeitskreises Kahnweilerhaus die Gäste und bedankte sich besonders bei Martha Monzel, die, mit ihr zusammen, die Ausstellung betreut.

Gruppenführungen können nach telefonischer Voranmeldung (0 63 61 / 10 89) auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten stattfinden.




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