Stadt Rockenhausen / Array
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Sibylle Burrer: "E-Motion"
Skulptur, Grafik
07.09.14 bis 02.11.14
Kahnweilerhaus
Sibylle Burrer: "3 Kontinente", 2012

Vernissage am 07.09.14 um 11.00 Uhr
Es findet ein Künstlergespräch statt.

Entwicklung erleben
Die spannende Dualität entgegengesetzter Befindlichkeiten wahrzunehmen und sie mit künstlerischen Mitteln in Dialog zu setzen, ist mir ein wesentliches Anliegen  Statik und Dynamik, Tektonik und Flexibilität sind mir dabei wichtige Partner.
Sibylle Burrer

E-Motion, der Titel spielt mit einem Wechselwort: "Motion" als Bewegung und im konkreten Sinn Körperbewegung, "Emotion" als Bewegung des Gefühls, des Affekts. Beides hängt natürlich miteinander zusammen. Gefühl und Gemüt äußern sich in einem sich
regenden Körper. Und wie das Gefühl sich Ausdruck verschafft in den Körper hinein, so drängt der, wenn er sich bewegt in den Raum.
Schon lange sind mir die bildhauerischen Arbeiten von Sibylle Burrer vertraut. Über einem kompakten geometrischen Körper - einem Würfel etwa oder einer Pyramide - lässt die Künstlerin ein lebhaftes Gewirr von Stahlbändern aufquellen. Diese Gebilde verdanken sich ursprünglich ebenfalls idealen Körpern: Kugeln, Würfeln, Kegeln. Sie werden aufgeschnitten, aufgelöst in Bänder, die nur noch entfernt an die einstmals geschlossene Form erinnern, dafür aber viel Luft einlassen, Zwischenräume, Durchblicke, Wirbel, die sich drehen, wenden, neigen, steigen u.s.w. Indem sie die feste Gestalt verlieren, öffnen sie sich dem Raum, beleben ihn nicht nur, sondern machen ihn auch sichtbar.

Bereits in früheren Anläufen waren farbige Serien entstanden, dunkelblau mit etwas rot, noch kaum als "farbig" wahrzunehmen. Jetzt aber gibt es Farbwirbel. Wo sie sich vielfach überdecken, entstehen neue, farbige Dunkelheiten, sogar ein jetzt farbiges Schwarz, hervorgegangen aus der Spontanität der Motion zusammen mit Emotion. Bildhauerische Arbeit braucht viel vorbereitende Überlegung. Die Farbzeichnungen erhalten ihr Leben aus der spontanen Hand. Aber beides Spontanes und Überlegtes schwingt immer zusammen, offensichtlicher mal das eine, mal das andere und immer das Sichtbare mit dem Unsichtbaren verbunden.
Dr. Ulrike Rein, Pforzheim

Seit 17 Jahren verdient sich die freischaffende Künstlerin Sibylle Burrer ihr tägliches Brot mit Skulpturen, Grafiken und ungewöhnlichen Rauminstallationen, nachdem sie zuvor ihren sicheren Beruf als Architektin aufgegeben hatte. Sie arbeitet strukturiert, liebt Gegensätze, ist eine Frau, die zupacken kann und Räume in filigranen Netzen begeht. "In der ehemaligen Schreinerei an der Kanalstraße 13, wo 6 Künstler untergebracht sind, hat die 53-jährige seit 2012 ein lichtdurchflutetes Atelier. Regale, Schraubstöcke, Böcke und Schilfsandsteine sind dort zu sehen, aber auch ein Klavier. "Musik ist mir sehr wichtig" erzählt die leidenschaftliche Organistin. Aber auch hier ist Burrer sehr konsequent, kommt ins Atelier entweder zum Klavierspielen oder zum Steinhauen. Und wenn sie ihr Vorhaben geschafft hat, sei es auch mal bis spät in den Abend, so achtet sie darauf, dass zwischen Arbeitsende und Arbeitsbeginn mindestens 10 Stunden liegen," schreibt Anita Molnar in einem Zeitungsbericht über Sibylle Burrer.

Sibylle Burrer wurde 1961 in Pforzheim geboren. Von 1981 bis 1983 absolvierte sie eine Steinmetzlehre, danach ein Architekturstudium an der Universität Stuttgart. Parallel dazu nahm sie Unterricht in Bildhauerei und Grafik und arbeitete danach vier Jahre lang in einem Architekturbüro in Ettlingen. Seit 1997 ist sie freiberuflich als Bildhauerin und Künstlerin tätig.
Ihre Arbeiten sind in folgenden öffentlichen Sammlungen vertreten: Im Wissenschafts-ministerium Baden-Württemberg, im Regierungspräsidium Karlsruhe, im Landratsamt Enzkreis, in der Kunsthalle Karlsruhe, in der Kunststiftung Sparkasse Pforzheim Calw und bei der Stadt Pforzheim. Außerdem hatte sie bereits zahlreiche Einzelausstellungen und sie beteiligte sich auch an vielen Gruppenausstellungen.
Von 2009 bis 2010 übernahm sie eine Krankheitsvertretung im Fach Bildende Kunst am Edith-Stein-Gymnasium Bretten, seit 2003 ist sie als Dozentin an den Volkshochschulen Pforzheim Enzkreis und Mühlacker tätig, seit 2006 bietet sie auch Führungen im Kloster Maulbronn an sowie bereits seit 1997 gestalterische Workshops in Gymnasien und in der Erwachsenenbildung.

Öffnungszeiten:
Do. bis So. von 15.00 bis 17.00 Uhr
und nach Vereinbarung





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Sibylle Burrer: "3 Kontinente", 2012