Stadt Rockenhausen / Array
Sophie Casado
Zeichnungen, Papierobjekte
05.07.09 bis 23.08.09
Sophie Casado
Sophie Casado: "Méduses", Seidenpapier, hängend

"Sophie Casados Liebe gilt den verborgenen, versteckten Dingen der Natur wie auch dem Menschen, seiner Anatomie, seinem organischen Innenleben. Das anfängliche Biologiestudium hat ihre Kunst entscheidend geprägt. Kleine Naturobjekte, die sie sammelt und wie Fetische aufbewahrt, werden zunächst ihr Thema", schreibt Dr. Ulrike Hauser-Suida in ihrem Beitrag "Von geheimem Leben erfüllt" in Sophie Casados Katalog. Sie führt dann weiter aus, dass Sophie Casado als Malerin und Zeichnerin zur plastischen Arbeit gekommen ist. Papier, besonders durchsichtiges Seidenpapier, entdeckte sie als kongeniales Material für ihre fragilen Hülleformen. "Verletzbar, aber trotzdem widerstandsfähig und flexibel, kann sie das Material wie eine Haut spannen, in vielen Schichten übereinander legen, falten oder zu dünnen Fäden, Haaren oder Stacheln formen", sagt die Autorin.
Sie verweist darauf, dass der Künstlerin mit sparsamen Mitteln von Linie, Farbe und Material Objekte von großer Leichtigkeit und Ästhetik gelingen, die bei aller Ruhe von geheimem Leben erfüllt scheinen und den Betrachter durch ihre Poesie verzaubern. Die Farbe Weiß spiele dabei eine wichtige Rolle, weil dadurch das Flüchtige, Immaterielle von Licht und Schatten thematisiert werde. "Sophie Casado knüpft hier an künstlerische Bestrebungen an, wie sie Anfang der 60er Jahre die Künstler der Gruppe ZERO propagierten, eine Tradition, die zurückreicht bis zu Kasimir Malewitschs 'Weißem Quadrat' - für ihn galt Weiß als die 'Supremie der reinen Empfindung'", schreibt Dr. Hauser-Suida.

Ingrid Bürgy-de Ruiyter schreibt über die Zeichnerin Casado: "Die Zeichen des Wandelbaren, Unfassbaren sind es, die Sophie Casado zum Zeichnen anregen. Sei es die flüchtige, zitternde Bewegung eines Insekts auf der Erde, das pulsierende, fließende Gleiten des Oktopus im Wasser oder der wogende Reigen der Grashalme eines Wiesenstücks. Durch die Beobachtung einzutauchen in die Details der Natur und die Individualität eines Organismus reizt die Künstlerin zu ihrem Tun. Dabei sind es Spuren, die sie sucht und selbst im Zeichnen hinterlässt."

Sophie Casado wurde 1969 in Pforzheim geboren, aufgewachsen ist sie in Clermont-Ferrand, Frankreich. Ihre Ausbildung erhielt sie an den Ateliers Universitaires Didier Hugot in Clermont-Ferrand. Von 1992 bis 1996 studierte sie Bildende Kunst an der Universität Koblenz-Landau. Casado stellte bereits in Metz, Köln, Neustadt, Landau, Kaiserslautern, Ludwigshafen, Jockgrim, Wiesbaden und Speyer aus.1998 wurde im Rahmen von "Kunst am Bau" ein Werk von ihr für das Staatstheater Mainz angekauft, im Jahre 2000 erhielt sie den Förderpreis Angewandte Kunst, Gedok, Köln und im Jahre 2001 den 1.Preis bei Kunstpreis Eisenturm der Stadt Mainz. 2003 schloss sich der Förderpreis im Rahmen des Albert-Haueisen-Preises, Germersheim, an.





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Sophie Casado: "Méduses", Seidenpapier, hängend