Stadt Landau in der Pfalz / Städtische Galerie Villa Streccius
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Stipendiaten des Künstlerhauses Edenkoben: "Geteilte Zeit"
Mit Nicole Ahland, Sabine Dehnel, Klaus Lomnitzer, Adam Thompson, Roswitha von den Driesch und Thomas Hombach
16.03.13 bis 21.04.13
Städtische Galerie Villa Streccius
Klaus Lomnitzer: "o.T. (Albino)", 2012, Tusche und Acryl auf Acrylglas, 50 x 70 cm

Vernissage am 15.03.13 um 20.00 Uhr
Begrüßung: Hans-Dieter Schlimmer, Oberbürgermeister 
Einführung: Hans Thill, Künstlerischer Leiter des Künstlerhauses Edenkoben
Barbara Auer, Direktorin des Kunstvereins Ludwigshafen, im Gespräsch mit den Künstlern

Alle zwei Jahre und bereits zum 5. Mal werden in der Städtischen Galerie Villa Streccius Arbeiten der Stipendiaten des Künstlerhauses Edenkoben ausgestellt. Nicole Ahland, Sabine Dehnel, Klaus Lomnitzer, Adam Thompson, Roswitha von den Driesch und Thomas Hombach haben im Zeitraum zwischen 2010 und 2012 jeweils für ein halbes Jahr das Atelier im Künstlerhaus Edenkoben bewohnt und diese "Auszeit" für die Weiterentwicklung ihrer künstlerischen Arbeit genutzt. Die Ausstellung zeigt die während des Aufenthalts entstandenen Arbeiten. Jeder Künstler wird einen bzw. zwei Räume der herrschaftlichen Villa bespielen. Das künstlerische Spektrum ist sehr breit gefasst und umfasst Malerei, Fotografie, Skulptur und Klangkunst.


Begleitprogramm


24.03.13 | 15.00 Uhr
Rundgang durch die Ausstellung
Mit Nicole Ahland, Klaus Lomnitzer und Thomas Hombach
Moderation: Barbara Auer

17.04.13 | 19.00 Uhr
Abbas Khider: "Brief in die Auberginenrepublik"
Der Autor, Stipendiat 2013 des Künstlerhauses Edenkoben, im Gespräch mit Anja Ohmer


Nicole Ahland (Jg. 1970) hat mit ihrer Fotokamera die Umgebung um das Künstlerhaus erforscht. Sie hat ungewöhnliche, oftmals verlassene und nicht mehr bewohnte Orte und Räume fotografiert, die auf indirekte Weise eine Geschichte erzählen; es sind Speicher der Erinnerung. Mal in diffuses dunkles Licht getaucht, mal von gleißend hellem Licht überstrahlt, besitzen die Bilder eine besondere Stimmung und Atmosphäre und machen eine schnelle Lesbarkeit unmöglich.

Sabine Dehnel (Jg. 1971) arbeitet in einem Crossover zwischen Malerei und inszenierter Fotografie. In der Serie "Mona" sind es ausschließlich berühmte Frauen, wie Marilyn Monroe, Romy Schneider oder der Popstar Madonna, die kopflos und ausschließlich in Form eines üppigen Dekolletés die gesamte Bildfläche beherrschen. Es ist der "männliche Blick" mit der die Künstlerin hier auf provokant ironische Weise operiert und damit gezielt jeglichen Voyeurismus unterläuft.

Klaus Lomnitzers (Jg. 1970) Malerei kreist stets um das Thema Landschaft. Ausgiebige Wanderungen werden zum Auslöser eines künstlerischen Transformationsprozesses, in welchem sich Natur- und Stadtraum wechselseitig durchdringen und sich zu makro- und mikrokosmischen Panoramen verdichten. Klaus Lomnitzer hat die klassische Leinwand gegen eine transparente PVC-Folie ausgetauscht. Auf der angeschliffenen rückwärtigen Seite trägt er die leicht wässrige Acrylfarbe Schicht für Schicht auf und verleiht ihr dadurch einen matten, leicht milchig erscheinenden Schimmer.

Der aus London angereiste Adam Thompson (Jg. 1980) arbeitet ausschließlich mit Fundstücken. Der "deutsche Sperrmüll" war dem jungen Briten gänzlich unbekannt und wurde für ihn eine wahre Entdeckung und Fundgrube. Die aus dem Edenkobener Sperrmüll gesammelten Fundstücke hat er bearbeitet und in künstlerisch verfremdete Objekte transformiert.

Der Blick aus dem Atelierfenster zum historisch bedeutsamen Ort des Hambacher Schlosses hat Roswitha von den Driesch (Jg. 1964) zu einer filigranen Klanginstallation inspiriert, die sie in einem Raum in der Villa Streccius installiert. Zarte Drähte werden in einem Raum verspannt. Zahlreiche, aus Medienbildern entnommene, gestikulierende Hände von Politikern sind an den Drähten fixiert. Die filigrane Raum-Klangcollage ist von einem nicht näher definierbaren Gemurmel unterlegt.

Thomas Hombach (Jg. 1974) hat sich ganz der Kunst des Zeichnens verschrieben, daneben sammelt er skurrile Objekte und schreibt aphoristische Kurztexte. Seine mit großer Leichtigkeit aufs Papier gebrachten Zeichnungen sind so vielgestaltig, dass sie sich einer stilistischen Kategorisierung schlicht verweigern; auch würde der Künstler eine strenge Einordnung als eine Begrenzung verstehen. Es sind feinsinnige Beobachtungen aus seinem alltäglichen Leben, oft unspektakuläre Begebenheiten, deren tieferen Sinn der Künstler mit viel Witz und Ironie in fantasievoll verschlungenen, oftmals surreal anmutenden Zeichnungen zu ergründen sucht.

Mit freundlicher Unterstützung der Fix-Stiftung Landau



Öffnungszeiten:
Di. und Mi. von 17.00 bis 20.00 Uhr
Do. bis So. von 14.00 bis 17.00 Uhr




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Städtische Galerie Villa Streccius
Klaus Lomnitzer: "o.T. (Albino)", 2012, Tusche und Acryl auf Acrylglas, 50 x 70 cm
Städtische Galerie Villa Streccius
Sabine Dehnel: "Mona I (Maria Callas)", 2010, C-Print, 80 x 110 cm