Landkreis Südliche Weinstraße / Kreisverwaltung Südliche Weinstraße
Ulrike Tillmann und Martina Ziegenthaler
23.05.04 bis 18.06.04
Ulrike Tillmann
Ulrike Tillmann: "Wartesaal" (2004) Motivsammlung

Ulrike Tillmann

Arbeiten mit Wörtern und Satzfragmenten besitzen in Ulrike Tillmanns künstlerischem Werk einen ebenso hohen Stellenwert wie das graphisch-lineare Element in der Wiedergabe gegenständlicher Motive. Beides hat auch seinen Ursprung in ihrer Ausbildung zur Grafikdesignerin, welche die 1967 in Bretten geborene Künstlerin vor ihrem Wechsel zur Kunst absolvierte. In den 1990er Jahren studierte sie an der Kunstakademie in Karlsruhe bei Michael Sandle und Hiromi Akiyama und wurde Meisterschülerin der Akademie. Seit vier Jahren ist sie freischaffend in Karlsruhe tätig. Das assoziative Zusammenspiel von Wörtern und Bildern ist auch Gegenstand der hier gezeigten, großformatigen Bilder. In der malerischen Umsetzung, vor in Farbflächen unterteiltem Hintergrund, wirken die Motive und Texte fremdartig und irritierend - kennen wir diese Ästhetik doch eher aus Werbeanzeigen, Fernsehspots und anderen flüchtigen Bildern, die uns im Alltag begegnen. Ulrike Tillmann legt damit Fährten und überlässt es dem Betrachter, diesen zu folgen.


Martina Ziegenthaler

Das Hinterfragen von Sehgewohnheiten, das Abklopfen von Alltagsvorstellungen und -formen auf ihre Gültigkeit ist ein wesentlicher Zug in Martina Ziegenthalers künstlerischem Werk. Dabei bedient sie sich textiler Techniken und Materialien. Vom Modefach kommend, das die 1969 in Bayreuth geborene Künstlerin bei einer Ausbildung zur Schneiderin und anschließend zur Direktrice von der Pike auf gelernt hat, wechselte sie zur Kunst. Sie studierte in den 1990er Jahren an der Nürnberger Kunstakademie bei Hanns Herpich, dessen Meisterschülerin sie war; seit 1999 arbeitet sie freischaffend in Karlsruhe. Ihre Themen findet sie durch die Beobachtung menschlicher Verhaltensweisen und gesellschaftlicher Rollenverteilungen. Martina Ziegenthaler konzipiert und arbeitet in Serien, die sie von der konkreten, wiedererkennbaren Gestalt über immer reduziertere Formen zu scheinbar abstrakten Kompositionen führen. Die hier ausgestellten, aus Kunstleder genähten Bilder zeigen Personen beim Verrichten einfachster Tätigkeiten, wie dem Heben einer Teekanne oder dem Ausziehen eines Rockes.



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Ulrike Tillmann
Ulrike Tillmann: "Wartesaal" (2004) Motivsammlung
Martina Ziegenthaler
Martina Ziegenthaler: "50 qm/10" (2003) Kunstleder, genäht, 130 x 100 cm