Meine künstlerische Arbeit ist von der Kombination verschiedenster Medien geprägt. Aspekte von Video, Fotografie, Zeichnung und Skulptur fließen ineinander. Eine Projektion an der Wand ist nie nur zweidimensional; eine Skulptur steht nie still. Das Medium ist neben seiner Funktion als Träger oder Vermittler einer Information auch ein gestalterisches Material. Dies bedeutet, dass der Gegenstand inklusive seiner materialspezifischen Eigenschaften als bildhauerisches Material in den Gestaltungsprozess integriert wird. Diesem Gedanken folgend ist ein Computer beispielsweise nicht nur Steuerungseinheit einer Installation, sondern gleichzeitig auch eine Kulisse, welche Assoziationen zu einer Stadtlandschaft weckt.
Die aus der Soziologie stammende Annahme, dass die menschliche Wahrnehmung eine Konstruktionsleistung ist, bildet eine wichtige Grundlage meiner künstlerischen Arbeit. Wahrnehmung ist durch Sozialisation geprägt und somit subjektiv. Zugleich gibt es aber etwas, welches das Bilderverständnis einer Gesellschaft verbindet: das kollektive Bildgedächtnis. Durch Zugriff auf dies wird innerhalb der Arbeit eine Vertrautheit beim Betrachter generiert. Gleichzeitig wird durch eine Veränderung des Bildes eine Entfremdung erzeugt. Aus diesem Spannungsverhältnis entstehen Bilder, die vage bekannt erscheinen, jedoch nicht klar einem Ort oder einer Zeit zugeordnet werden können. Gegensätze von Statik und Dynamik, Nähe und Distanz, oder Vergangenheit und Zukunft haben die Aktivierung des Betrachters zum Ziel, ihn anzuregen die künstlerische Arbeit in der Ausstellungssituation zu Ende zu denken.

Eric Cusminus


Präsenz von Eric Cusminus im Rahmen des Projekts "Junge Kunst aus der Pfalz". Mit freundlicher Unterstützung der ARCHImedes Bauträger GmbH in Landau.