In der Serie der "Grazien" gehe ich den Weg, all meinen gesammelten Eindrücken - manchmal mit einem Augenzwinkern - Ausdruck zu geben. Hier habe ich für mich eine Möglichkeit gefunden, die Erfahrungen in der Malerei, plastische Studien nach Modell und meine Vorliebe zur Gestaltung schmaler, hoher Figuren zu einem neuen schöpferischen stilisierten Ergebnis zu verschmelzen. Jede Kopfplastik ist wie eine kleine Geburt. Meine Freunde, denen ich in Konzertpausen ein schlechter Gesprächspartner bin oder Menschen, die sich durch mich beobachtet fühlten, mögen mir verzeihen. Ich bin immerzu damit beschäftigt, Gesichter zu studieren.

Erhält dann nach den vier für die Gestaltung notwendigen Arbeitsschritten der "Verlorenen Form" die ursprünglich graue Oberfläche zunächst den Hautton, wird ihr schon ein wenig Leben eingehaucht. Nach und nach versammelt sich mitunter eine kleine Damengesellschaft in meinem Atelier - allesamt mit einem elegant zurückgenommenen Ausdruck. Betrachter vermitteln mir häufig, Zartheit und Stärke zugleich in ihnen zu verspüren.

Die unbemalten Plastiken erhalten aufgrund der Ausformung und der Materialfarbe ihren eigenen Charakter. Spachtelmassen und Lasuren zaubern hier aus der rohen Oberfläche eine manchmal bronzeartige Anmutung.

Eine besondere Präsenz haben die lebensgroßen Figuren. Eine öffentliche Arbeit ist die "Weinhoheit" für Sommerhausen oder "Der Lesende" in der Bücherei Haßloch. Die sitzende Schwimmerin im Privatbesitz in Neustadt/Haardt sowie "Madeleine nach dem Bade" auf einem Balkon am Neckar in Heidelberg. Arbeiten im Rahmen von „Kunst am Bau“ befinden sich im Kulturviereck Haßloch sowie dem Rathausvorplatz in Waldalgesheim. Letztere in Bronze angefertigt.

Die Betonfiguren bestehen aus einem Gemisch von Spezialzement und Sand oder Quarzsand. Die von mir verwendete Materialmischung wird extrem hart und wetterfest. Die farbliche Gestaltung erfolgt mit einem dreiteiligen Farbsystem, das nach den obersten Kriterien in Lichtechtheit und Wetterfestigkeit ausgewählt wurde.