"Es ist die empfindende Seele, die den Geist erkennen lässt und ihm - in der Kunst - zu seinem physischen Ausdruck ästhetischer Gestalt verhilft."
Gabriele Jahnke

Philosophisch - ästhetischer Ausgang der künstlerischen Arbeitsweise von Gabriele Jahnke
Gabriele Jahnke thematisiert in ihrem künstlerischen Schaffen das Spannungsverhältnis von Natur & Kultur im Horizont der menschlichen Existenz. Dabei geht es ihr sowohl um die uns umgebende, äußere Natur, als auch um die uns menschlich innewohnende. Sie befasst sich sowohl inhaltlich als auch formal-ästhetisch mit der sogenannten ersten Natur, der Ursprungsnatur, der natürlichen, als auch mit der zweiten Natur, der überarbeiteten, artifiziellen, technisch-urbanen, die sich in ihrer alltäglichen Selbstverständlichkeit in kulturell-evolutionärer Perspektive zur ersten Natur des Menschen emanzipiert, so die Künstlerin. Ja, sie wird selber zur Natur des Menschen, zu seinem kulturell-natürlichen Bestandteil. Derart verwundert es kaum, dass der ästhetische Ausdruck seinerseits ein neuer wird.

Konkret arbeitet die Künstlerin mit dem Gestaltungsprinzip von: Bild & Gegenbild, welches in ihren Exponaten zur "Entität" reift, ohne dabei das jeweilige Gegenüber in Frage zu stellen beziehungsweise dadurch aufzuheben. Vielmehr entsteht durch das: dialogische Prinzip von Bild & Gegenbild ein: zusätzlich drittes, neues Bild. Ihr ästhetischer Ausdruck gewinnt an neuen Dimensionen. Nicht zuletzt deshalb, weil sie sich zugleich auf vielfältige künstlerische Gattungen wie Verfahren und Ausdrucksweisen innerhalb ihrer einzelnen Werke bezieht, die sie im Verständnis: biokommunikativer Assemblagen gestaltet. Prozessualität, Lebendigkeit, Intensität und vor allen Dingen Authentizität sind ihr dabei wesentliche Merkmale wahrhaftiger, künstlerischer Arbeit wie ihrer Lebensweise.
Insbesondere mit ihren: BienenKunstWerken, aber auch mit ihren: technisch modifizierten FotoGrafischen FugenWerken sowie mit ihren vielschichtigen Installationen tritt Jahnke als international agierende Künstlerin an diversen Ausstellungsorten auf, um den biokommunikativen LebensFluss in Bewegung zu versetzen, wie diesen zu ermöglichen. Aktionskunst komplettiert darüber hinaus ihr künstlerisches Anliegen. Das Überschneiden und Interagieren diverser Kunstgattungen erachtet Jahnke als eine zeitgemäße Notwendigkeit im Zeitalter globaler und damit stetig komplexer werdenden Herausforderungen. Texte zur Kunsttheorie, Kongressvorträge sowie Eröffnungsreden und Aphorismen gehören zusätzlich zum Oeuvre der Künstlerin Jahnke, die von der Presse auch schon mal als: "lebendes Gesamtkunstwerk" bezeichnet wird.