Zwischen Grafik und Malerei erkundet Brigitte Sommer auf einer Reise in die eigene Befindlichkeit den von ihr ins Bild gesetzten inneren Raum als einen etwas anderen Garten in vielfältigen Erscheinungsformen. Sie erweisen sich in den von ihr geschaffenen neuen Bildserien als Projektionsflächen, die wiederum in der Bildvorstellung der Künstlerin Resultate ihrer sichtbar gemachten Gedanken - Wege zur Selbstbesinnung und meditativer Reflexionen - vor Augen führen, die damit aufgezeigt und dokumentiert worden sind. Brigitte Sommer wendet dafür das Stilmittel der Transparenz an, welche überraschenderweise Modell und Ausgangspunkt für das letztlich der Bildhaftigkeit eigentlich sich entziehende Transzendentale bzw. den Überstieg in das Transzendentale in solcher begrifflicher Verdichtung markieren. Man kann diesen Garten eben nicht unbedingt nur als dreidimensionale Räumlichkeit definieren, sondern als Seelenspiegel, der das Transzendentale als Ziel angibt. Unter dieser Begrifflichkeit kann alles Gedachte und damit Niedergelegte verstanden werden, was "über hinaus" von etwas ist und konkrete Begrifflichkeit übersteigt. Jede Bedeutung markiert eine andere Ebene, die zur Projektionsfläche wird. Ist ein solcher Garten, als das Bewegte überweltlich verstanden, so kann transzendent beispielsweise eine metaphysische Dimension annehmen. Transzendent verweist ebenso auf die das Gegenständliche und damit das Objekt an Allgemeinheit und an Umfassenden Übersteigende.
Auszug aus der Katalogeinführung von Clemens Jöckle
