Kulturzentrum Herrenhof Mußbach / Herrenhof Mußbach
"Ernst Fuchs - Die fantastische Sammlung"
24.10.10 bis 01.11.10
Ernst Fuchs
Ernst Fuchs: "Salome"

Das Kulturzentrum Herrenhof Neustadt-Mußbach feiert den 80. Geburtstag von Prof. Ernst Fuchs, den großen Meister der Fantastischen Kunst, in Form einer grandiosen Ausstellung mit über 100 Werken (monumentale Ölbilder, Pastelle, Zeichnungen. Plastiken und seltene Druckgrafiken) aus der Sammlung von Frau Dr. Cornelia Mensdorff-Pouilly, der langjährigen Muse und Managerin des Künstlers.

Anlässlich der internationalen Ausstellung "Der Faden der Ariadne" stellte Prof. Ernst Fuchs 1998 dem Herrrnehof vier Hauptwerke und wichtige Druckgrafiken aus seinem Museum in Wien zur Verfügung. Bei den nachfolgenden Ausstellungen der "art-imaginär 07/09" war er ebenfalls mit weiteren Kunstwerken vertreten.

Ernst Fuchs wurde 1930 in Wien geboren. Schon früh zeigte sich seine außergewöhnliche große künstlerische Begabung und bereits im Alter von 15 Jahren wurde er zum Studium an der Akademie der Bildenden Künste aufgenommen. Neben seiner Beschäftigung mit den Alten Meistern und deren Maltechnik, wurde er auch durch den in Saarbrücken geborenen und zeitweise in Paris und Wien lebenden Surrealisten Edgar Jené inspiriert. Fuchs lebte zwölf Jahre in Paris, wo er auch Kontakt zu Dali bekam. Es folgten Reisen nach Israel, Italien, Spanien, England und in die USA.

Ernst Fuchs war 1948 Mitbegründer der Wiener Schule des Fantastischen Realismus, der bedeutendsten Manifestation österreichischer Kunst nach dem zweiten Weltkrieg. Um die Ausstellungssituation für die Fantastische Kunst zu verbessern, gründete er 1958 in Wien die Galerie Fuchs, in der zum ersten Mal viele fantastische Künstler ihre Werke zeigen konnten. 1966 veröffentlichte Fuchs das Buch "Architectura caelestis", in dem er von einem "verschollenen Stil" schreibt, der in jedem Menschen im Unterbewusstsein verborgen ist und in verschiedenen Zeiten, Kulturen und Werken der Künstler sichtbar wird.

Neben zahlreichen Bildern mit biblischen und mythologischen Themen hat Fuchs auch ein umfangreiches grafisches und plastisches Werk geschaffen. Außerdem gibt es von Ernst Fuchs zahlreiche Essays, einen fantastischen Roman, kunsthandwerkliche Gebrauchsgegenstände, CD's mit eigenen Musikkompositionen, Bühnenbilder und Kostüme für die Oper. Seit einigen Jahren betätigt er sich auch als Architekt. 1972 erwarb er die vollkommen ruinöse Otto-Wagner-Villa in Wien, die er mit beträchtlichem finanziellem Aufwand renovierte und 1988 als Privatmuseum Ernst Fuchs mit Werken aus allen Schaffensperioden eröffnete.

Dr. Agnes Husslein, die Direktorin des Belvedere in Wien, bezeichnete Ernst Fuchs als einen der "bedeutendsten Künstler dieser Erde" und als einen der "großen Malerfürsten" von Österreich. 2004 erhielt Ernst Fuchs das "Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse", 2010 das "Goldene Ehrenzeichen um die Stadt Wien".
Ernst Fuchs hat 1996 zusammen mit über 50 Künstlern, Schriftstellern, Verlegern und Sympathisanten der Fantastischen Kunst in Rolandseck das "Zentrum der fantastischen Künste" gegründet, das heute unter dem Namen "Labyrinthe" und mit dem Kurator Otfried H. Culmann die internationalen Ausstellungen “art-imaginär" im Herrenhof organisiert.

Der Künstler lebt in Wien und Monaco.
Die Ausstellung "Die fantastische Sammlung" von Frau Dr. Cornelia Mensdorff-Pouilly, die einen Überblick über 65 Schaffensjahre gibt, soll mit ihrem retrospektiven Charakter bedeutende Etappen im Schaffen von Prof. Ernst Fuchs repräsentieren und sein Werk der Öffentlichkeit, vor allem auch jungen Besuchern, näher bringen.




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