01.09.13 bis 22.09.13

Vernissage am 01.09.13 um 11.00 Uhr

Die Markus Klammer-Stiftung ist eine von der Kulturstiftung Speyer getragene Treuhandstiftung. Satzungsgemäß fördert sie junge Künstlerinnen und Künstler mit einem Stipendium auf dem Gebiet der sakralen Kunst.

Zum 5. Mal verleiht die Markus Klammer-Stiftung nach einer Ausschreibung den Markus Klammer-Preis. Erstmals werden ein Hauptpreis und ein Förderpreis vergeben. Den Hauptpreis in Höhe von 3.000 EUR erhält der aus Linz stammende Architekturstudent Rafael Hintersteiner. Einen Förderpreis in Höhe von 1.500 EUR geht an die Berliner Künstlerin Anne Wundrak.

Die Preisvergabe am Sonntag, 01.09.13, ist mit einer Ausstellung in der Städtischen Galerie Speyer verbunden. Dort geben die Preisträger einen Einblick in ihr Schaffen. Ihre Arbeiten werden in den Kontext gesetzt mit bisher nicht gezeigten Arbeiten des 1995 im Alter von 29 Jahren verstorbenen Markus Klammer.

Hauptpreisträger Rafael Hintersteiner zu seiner Kapelle in Arbing:
"Die Franziskuskapelle entspricht nicht dem herkömmlichen Gestaltungstyp für eine Kapelle. Es handelt sich um einen kleinen kubischen Raum mit dem Angebot zum Innehalten und Gedenken. Nicht die mit Franziskus assoziierte Naturverbundenheit ist das Thema, sondern Einfachheit und Offenheit, Reduktion auf das Elementare, Zurückhaltung in der Symbolik. Es wurde ein Meditationsraum geschaffen, der vieles zulässt, für jeden offen ist. Ein Ort des "In-sich-Gehens", gemäß dem in die Außenwand eingelassenen Zitat "pax et bonum". Steht man vor der Kapelle, macht sie einen abgeschlossenen Eindruck. Schwarze Betonwände umgeben den nur sechs Quadratmeter großen Raum, dessen fehlende Decke den Blick vom Alltäglichen weglenken soll. Kleine Nischen für Kerzen knüpfen an die traditionelle Mystik in diesem kargen Raum an. Eine kleine Glocke am Eingang, gibt Besuchern die Gelegenheit, die Besinnung "geläutert" abzuschließen."

Rafael Hintersteiner (* 1988), studiert seit 2008 Architektur an der Kunstuniversität Linz sowie Gesang am Mozarteum in Salzburg und an der Bruckner-Universität Linz.

Förderpreisträgerin Anne Wundrak über ihre Pietà-Darstellungen:
"Die Fotografie bildet den Schlusspunkt einer Arbeit. Der Ausgangspunkt liegt im Dreidimensionalen, der Pieta von Michelangelo. Ich nahm zwei fotokopierte Fotografien der Skulptur, aus denen ich jeweils die Köpfe ausschnitt. Durch die Verbindung der Ausschnitte mit einem Geodreieck sowie einem Päckchen Tomatensoße entstand eine neue Skulptur. Die Gegenstände gebrauchte ich dazu, die zweidimensionalen Fragmente der Pieta räumlich in Beziehung zu setzen. Trotz ihrer Anordnung in einer Skulptur bleiben Christus und Maria getrennt voneinander, weil sich ihre Gesichter in einer jeweils anderen Ebene befinden. Erst dadurch, daß ich die Skulptur in einem bestimmten Winkel vor mir ausrichte und aus einer bestimmten Perspektive betrachte, entsteht der Eindruck einer Pieta."

Anne Wundrak (* 1978), studierte nach einer Lehre als Holzbildhauerin in München an der Universität für angewandte Kunst in Wien; 2007 Diplom in Bildender Kunst (Skulptur und Neue Medien). Lebt als freischaffende Künstlerin in Berlin.


Öffnungszeiten:
Do. bis So. von 11.00 bis 18.00 Uhr




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