Stadt Ludwigshafen / Rudolf-Scharpf-Galerie
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Annika Hippler: "405 - 780 Nanometer"
Luminogramme und Lichtinstallationen
18.03.16 bis 19.06.16

Vernissage am 18.03.16 um 19.00 Uhr
Begrüßung und Einführung: René Zechlin, Direktor; Jana Franze, Kuratorin und Annika Hippler, Künstlerin

Mit Werken der Berliner Künstlerin Annika Hippler stellt das Wilhelm-Hack-Museum Arbeiten einer aufstrebenden, deutschen Nachwuchskünstlerin in der Rudolf-Scharpf-Galerie aus. Die Ausstellung "Annika Hippler. 405-780 Nanometer. Luminogramme Lichtinstallationen" zeigt raumgreifende Installationen und auf Fotopapier gebannte Momentaufnahmen von reflektierten Laserstrahlen.

405-780 Nanometer beschreibt fast genau den Bereich des elektromagnetischen Spektrums, den das menschliche Auge als Lichtstrahlen erfasst. Licht, genauer Laserlicht, bildet die Farbpalette der Künstlerin Annika Hippler. Sie erschafft mit Laserstrahlen, Folien, Prismen und fluoreszierenden Pigmenten gleichermaßen minimalistische als auch poetische Werke. Diesen geht eine gründliche Analyse des Ausstellungsraums voraus, der durchaus auch im Außenraum befindlich, eine Kapelle oder ein schneebedeckter Acker sein kann. Hipplers Arbeiten gehen dabei bewusst über die bestehenden physischen Grenzen hinaus: Ihre Installationen und Leinwandarbeiten nehmen die Atmosphäre des Ausstellungsraums in besonderem Maß für sich ein. Dies mag in der Natur ihres Materials liegen: Licht bahnt sich seinen Weg, es wird reflektiert und strahlt und ist somit schwerer zu bändigen als andere Werkstoffe. Neben Laserlicht, welches sich von allen anderen Lichtquellen insbesondere durch die konzentrierte Bündelung der Lichtstrahlen unterscheidet, kommen auch akustische Elemente in Hipplers Installationen zum Einsatz. Der Betrachter erlebt so eine synästhetische Verschmelzung aus Licht, Sound und Raum.

In bisherigen Arbeiten hat die Künstlerin insbesondere von Natur aus vergängliche Lichtfrequenzen und Wellenlängen erfahrbar gemacht, in ihren aktuellen Werken kommt nun der Spur von bereits verblasstem Licht eine tragende Rolle zu. Ihre Luminogramme sind auf Fotopapier gebannte Momentaufnahmen von reflektierten Laserstrahlen, schwarz-weiße Wellenformationen von plastischer und dramaturgischer Tiefe. In rein analogen Verfahren setzt Hippler hierbei Linienlaser ein, deren gebündeltes Licht über bewegte Wasseroberflächen auf Schwarz-Weiß-Fotopapier projiziert wird. Das Luminogramm ist somit eng verwandt mit dem Fotogramm, welches Anfang des 20. Jahrhundert entwickelt wurde.
Die Lichtkinetik, das Zusammenspiel von Bewegung und Licht und das methodische Arbeiten damit, nimmt in der Geschichte der Lichtkunst im Allgemeinen und im Œuvre Annika Hipplers im Speziellen eine Schlüsselrolle ein. Sowohl mit ihren Lichträumen, den Bildkompositionen oder auch mit der neuen Werkserie der Luminogramme knüpft Hippler direkt an historische Werke wie die Lichträume von Otto Piene oder die Photogramme von Man Ray an.

Hippler (geboren 1978) lebt und arbeitet in Berlin. Nach ihrem Studium in Berlin und Braunschweig bei John M Armleder war sie unter anderem in Ausstellungen am ZKM in Karlsruhe, im Zverev Center for Contemporary Art in Moskau und am Kunstverein Hannover vertreten. 2015 war sie nominiert für den International Light Art Award.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von René Zechlin, Jana Franze und Gregor Jansen bei Revolver Publishing.

Öffnungszeiten:
Do und Fr. von 15.00 bis 18.00 Uhr
Sa. und So. von 13.00 bis 18.00 Uhr




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