Der in Rostock geborene und in Zippelow (Mecklenburg-Vorpommern) lebende Fotograf Axel Heller ist ein Reisender aus Leidenschaft. Seine Suche nach meditativen Momenten, Einsichten in andere Kulturen und unvergesslichen Augenblicken führt ihn beständig in Regionen der Erde, die seine Sehnsucht wecken. Dabei tastet er die Welt mit seiner Kamera ab, wobei er gestellte Aufnahmen und Schnappschüsse vermeidet. Es entstehen schwarz-weiße Arbeiten, die eine mit Sorgfalt gezeichnete Schattenwelt aufweisen, welche die dem Foto innewohnenden Emotionen freilegt. Es ist, als öffne sich vor den Augen des Betrachters eine unbekannte Welt die nicht seinen vertrauten Klischeevorstellungen entspricht.
Die ca. 50 Fotos der Ausstellung über Personen und ihren Lebensalltag entstanden in Indien und Rumänien auf mehreren Reisen seit den 1990er Jahre. Sie erfassen Menschen als Teil eines Alltags der Religion, Tradition, Vielfalt und Gegensatz bedeutet ebenso wie in versunkenen Momenten.
Daher entstanden im indischen Zyklus Fotos, die so unterschiedliche Szenen zeigen wie die eines Viehmarktes unter sengender Wüstensonne und die eines Pilgerbades mit Elefanten im Ganges. Verbindendes Element in den Aufnahmen Axel Hellers ist immer der Mensch, der im Zentrum der fotographischen Wissbegier steht, nicht nur in den indischen Fotografien sondern auch den rumänischen. So küsst ein junges Mädchen, Hand aufs Herz gelegt mit in Hingabe geschlossenen Augen, ein hölzernes Wegkreuz. Die Stille des Augenblicks und die religiöse Hingabe werden für den Betrachter spürbar.
Axel Heller versucht keine Wertung. In jedem seiner Fotos liegt eine meditative Ruhe, die den Betrachter auf sich selbst zurückwirft. Seine Aufnahmen machen das Leben spürbar, ebenso wie die verrinnende Zeit.
Das Ergebnis dieser fotokünstlerischen Auseinandersetzung fordert den Betrachter auf subtile Weise. Durch das Spannungsverhältnis zwischen erzählerischem Kontext und puristischer Strenge der Bildkomposition erzielt Axel Heller eine sowohl ästhetisch ansprechende als auch emotionale Arbeit, die den Betrachter in den Bann zieht.
Zu der Ausstellung wird Axel Hellers Film "Der geniale Amateur" über den rumänischen Foto- und Videoamateur Vasile Arpad gezeigt, der in den Bergen des Maramuresch, der Heimat Arpads, gedreht wurde. Axel Heller versucht in dem Film ein sehr persönliches Portrait des "Fotografen aus den Bergen", indem er ihn nicht nur anhand seiner Heimat Rumänien zu verstehen versucht, sondern auch seine Familie zu Wort kommen lässt.
Dauer: ca. 45 Minuten
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