Bezirksverband Pfalz / Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk)
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"Begegnungen. Lou Albert-Lasard (1885-1969) und ihre Künstlerfreunde"
Eine Dokumentation
17.08.13 bis 15.09.13
mpk
Lou Albert-Lasard: "Ohne Titel", 1920er Jahre, Aquarell über Bleistift, 32,2 x 28,5 cm, Sammlung "Memoria Thomas B. Schumann"

Vernissage am 16.08.13 um 19.00 Uhr
Begrüßung: Dr. Britta E. Buhlmann, Direktorin des Museums Pfalzgalerie und Theo Wieder, Bezirkstagsvorsitzender
Einführung: Valery Schubert-Fedotova (Kuratorin der Ausstellung)

Im Rahmen der Gedenkarbeit des Bezirksverbands Pfalz erinnern seine Institutionen 2013 mit verschiedenen Veranstaltungen an die Opfer des Internierungslagers Gurs in Südwestfrankreich. Das mpk zeigt in diesem Zusammenhang eine Ausstellung zu Leben und Werk von Künstlerin Lou Albert-Lasard (1885-1969). Die deutsch-französische Expressionistin war im Lager Camp des Gurs während des Zweiten Weltkrieges für mehrere Monate interniert.

Lou Albert-Lasard hatte ein bewegtes Leben. Künstlerin, Publizistin, Übersetzerin - das sind Facetten ihres Talents. Sie wurde 1885 im damals zu Deutschland gehörenden Metz als Kind einer jüdischen deutsch-amerikanischen Bankiersfamilie geboren. 1908 beginnt sie mit dem Studium der bildenden Kunst zunächst in München, später in Paris. 1914 bis 1916 hat sie wegen ihrer Liebesbeziehung zu Rainer Maria Rilke in Wien und München gelebt. In den 1920er Jahren war sie Mitglied der expressionistischen berlinischen Novembergruppe. In den 1930er Jahren ließ sie sich erneut in Paris nieder und pflegte Freundschaften mit großen Meistern wie Henri Matisse, Robert Delaunay und anderen. Der Zweite Weltkrieg, in dem sie interniert war, hat ihr Künstlerleben unterbrochen, aber nicht zerstört. Nach dem Kriegsende kehrte sie nach Paris zurück.

Durch ihr Engagement, Kreativität, ihren Intellekt und großen Charme hatte Lou Albert-Lasard einen großen Freundeskreis prominenter Vertreter der europäischen Kultur. Rilke widmete ihr Gedichte, im Laufe ihres ganzen Lebens stand sie im Briefwechsel mit zahlreichen deutschen und französischen Schriftstellern. Bedeutende Fotografen ihrer Zeit haben sie aufgenommen.

Die Ausstellung im mpk folgt einem unkonventionellen Konzept: das Museum beleuchtet die Biographie Lou Albert-Lasards im Spiegel ihrer Künstlerfreunde. Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky und Paul Klee begegnete sie in München. Fernand Léger war ihr Lehrer in Paris. Später, in Wien, Berlin und Paris, hat sie Oskar Kokoschka, André Derain, Marc Chagall und viele andere zeitgenössische Künstler und Schriftsteller gezeichnet. Lyonel Feininger kannte sie aus der Zeit der "Novembergruppe". Mit Jean Cocteau und Ossip Zadkine pflegte sie freundschaftliche Beziehungen in den 1950er und 1960er Jahren. Die Ausstellung des mpk zeigt grafische Arbeiten dieser großartigen Meister. Sie stammen aus eigenem Besitz, einige werden zum ersten Mal gezeigt. Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, sich in die aufregende Atmosphäre der europäischen Künstlerwelt der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu vertiefen.


Öffnungszeiten:
Di. von 11.00 bis 20.00 Uhr
Mi. bis So. von 10.00 bis 17.00 Uhr
Feiertage von 10.00 bis 17.00 Uhr




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Lou Albert-Lasard: "Ohne Titel", 1920er Jahre, Aquarell über Bleistift, 32,2 x 28,5 cm, Sammlung "Memoria Thomas B. Schumann"