Kunstverein Wörth / Galerie Altes Rathaus Wörth
BeWegung
Mitgliederausstellung
16.04.10 bis 23.05.10

Der Kunstverein Wörth e.V. veranstaltet ab dem 16.04.10 seine Mitglieder-Ausstellung mit der zugrunde liegenden Themenstellung "BeWegung". Die Arbeitsschau wurde im Vorfeld juriert und zeigt einen Querschnitt in Sachen Malerei, Grafik, Objekte und Fotografie der Künstlermitglieder des Kunstvereins Wörth am Rhein. Die Präsentation wird erstmals in enger Zusammenarbeit mit den Kulturzuständigen der Stadt in den Räumlichkeiten der Galerie Altes Rathaus in Wörth stattfinden. Die 17 teilnehmenden KünstlerInnen zeigen ihre Arbeiten aus den letzten Jahren.


Folgende KünstlerInnen nehmen teil:
Christel Baldes (Malerei), Ute Baz (Objekte), Elke Blankart-Laub (Malerei), Andreas Hella (Zeichnungen), Martin Hoyer (Radierungen), Elisabeth Hüther (Malerei), Marion Knoblauch (Malerei), Annette La Fontaine (Skulpturen), Rosi Lauber (Fotografie), Marc Reibel (Objekte), Anne Schell (Malerei), Sigrid Schwall (Skulpturen), Erni Seiler (Malerei), Christiane Theilen (Malerei), Ariane Wunderle (Objekte), Angela Wörner (Skulpturen), Gülay Yilmaz (Objekte)


Einführung von Matthias Brück

... noch ein Verein? Das mag sich mancher leicht amüsiert bei der Gründung des Kunstvereins Wörth gefragt haben. Schließlich ist Deutschland laut Statistik international das Land mit den meisten eingetragenen Vereinen. Also Weltmeister!

Mir scheint nun dieser Spott ziemlich unangebracht. Denn selbst der viel geschmähte Hasenzüchterverein tut letztlich etwas nicht nur für seine Mitglieder, sondern auch etwas - vielleicht bescheiden für die Allgemeinheit. Umso mehr verdient ein Kunstverein wie der hiesige Beachtung, der trotz aller gegenwärtigen Verkaufsbremsen, das künstlerische Potential seiner Mitglieder ins rechte öffentliche Licht rückt. Und deren unbestreitbare Vielfalt nicht als beliebig registriert, vielmehr jedem seine eigene Chance bietet. Darüber hinaus dürfte man ihn wohl als einen engagierten Botschafter der Kunst bezeichnen, da er auf elitäre Prämissen verzichtet. So könnte auch die Kette auf der Einladung zu einem sinnvollen, treffenden Symbol werden: für Engagement, Zusammenhalt und Zielgerichtetheit - ohne pseudo-avantgardistischen Schnick-Schnack.

Wenn das nun alles erfüllt werden kann, dann rechtfertigt sich auch der Ausstellungstitel "BeWegung": Bewegung, etwas in Bewegung setzen, etwas klären, beschreiben, interpretieren, kritisieren, etwas erhellen. Da wundert es auch nicht, wenn eine Menge künstlerischer Disziplinen für diese Aufgaben eingesetzt werden:

Malerei, Zeichnung, Radierung, Schmuck, Fotografie, Objektgestaltung oder Bildhauerei mögen in einen offenen Wettstreit miteinander treten, als hätten sich Künstlerinnen und Künstler alle dem philosophischen Diktum von Jean Anouilh verpflichtet gefühlt:

"Die Dinge sind nie so, wie sie sind. Sie sind immer das, was wir aus ihnen machen."

Diesen Satz kann man existentiell und kunstphilosophisch deuten. Und so werden Sie unschwer in dieser Ausstellung Gleichklang und Gegensatz begegnen: Abstrahiertem und Konstruktivistischem in strenger, jedoch nicht distanzierender Manier. Sie erleben Naturschönheit und Idylle, die nicht ins Sentimentale abgleiten, vielmehr eine überzeugende Hingabe an das jeweilige Sujet widerspiegeln.

Als Widerspruch dazu steht beispielsweise eine existentielles Diagnose menschlich-seelischer Abgründe, deren Geworfenheit und Verzweiflung andauernd gültig zu sein bleibt. Und irgendwann entdeckt der Betrachter kühne Perspektiven einer "Ballon-Art", in der ein freies Schweben alles Irdische hinter sich lässt.

Ganz im Gegensatz zu den schwebenden Köpfen hinter einem Drahtverhau - vielleicht eine surreale Komposition zur ewigen Frage von Freiheit und Gefangen-Sein? Wer weiß ...

Dass der Mensch nun immer mehr durch den Roboter ersetzt werden kann, vielleicht selbst bald zum Robot degeneriert, damit spekulieren herrlich subversiv und sarkastisch einige skurrile Plastiken aus den verschiedensten kuriosen Materialien. Apokryphes, Geheimnisvolles, leicht Surrealistisches oder auch Heiteres - selbst kosmisch Orientiertes garantiert Ihnen diese Ausstellung!

Sie sehen, da ist Bewegung drin... Nehmen Sie sich also nicht nur Zeit bei der Auswahl Ihres persönlichen Exponates (die Arbeiten sind schließlich käuflich zu erwerben), sondern werden Sie darüber hinaus doch gleich Mitglied im Kunstverein Wörth! Sie befinden sich dort in bester Gesellschaft.





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