Stadt Ludwigshafen / Rudolf-Scharpf-Galerie
Gisela Hachmann-Ruch, Roswitha J. Pape und Elke Weickelt: "Zeichensprache"
Drei Künstlerinnen der Künstlervereinigung "Der Anker" e.V.
16.11.07 bis 20.01.08

Zeichensprache ist das verbindende Konzept und der Titel einer Ausstellung von drei Künstlerinnen aus dem Raum Heidelberg. Alle drei sind seit Jahren als Mitglieder der Künstlervereinigung "Der Anker" e.V. aktiv und sind mit zahlreichen Ausstellungen sowohl regional als auch überregional in Erscheinung getreten.

Gisela Hachmann-Ruch studierte an der Kunstakademie in Karlsruhe, erhielt mehrere Preise und gewann unter anderem 2000 einen Wettbewerb der Bundesregierung für Kunst am Bau im Auswärtigen Amt in Berlin. Ihr künstlerischer Schwerpunkt liegt im grafischen Bereich. In ihren Linolschnitten und Stempeldrucken benutzt sie ein abstraktes Formenrepertoire, das im Hinblick auf die Ambivalenz von Bedeutungen und deren Assoziationen untersucht wird. Durch rhythmische Anordnung und Reihung entstehen Rasterfelder, die als assoziative Chiffre eines Gegenstandes viel mit der Schrift oder ihrem bildlichen Ursprung, dem Piktogramm gemeinsam haben. Diese Formelemente lassen sich variabel kombinieren, drehen oder spiegeln. Es entstehen Leerräume, die oft erstaunlich gegenständliche Deutungen offenbaren.

Roswitha Josefine Pape
studierte an der Fachhochschule für Gestaltung in Dortmund. Auch sie wurde mit mehreren Preisen, unter anderem 2002 mit dem 1. Preis der Stiftung Kunst, der Sparkasse Karlsruhe ausgezeichnet und realisierte 2000 als Gewinnerin des Kunst-am-Bau-Wettbewerbes für das Finanzministerium in Berlin eine Wandgestaltung.

In dieser Ausstellung zeigt sie in der Technik des Holzschnitts, Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit in den letzten Jahren, eine Serie über die medial vermittelte Realität des Irak-Krieges. Die Bildeinstellungen einer laufenden Nachrichtensendung im Fernsehen hat sie in Einzelbilder festgehalten, an deren Rändern Textbänder des Nachrichtensenders n-tv bruchstückhafte Informationen liefern. Die Reduktionen der Farbigkeit durch den Holzschnitt auf schwarz und weiß und die bewusste Unschärfe des Farbauftrags weisen über sich hinaus zu einer künstlerischen Aussage, die als Metapher für ein politisches Schwarzweißdenken, aber auch für das Verschwinden des Grauens in der Flut der bewegten Fernsehbilder verstanden werden kann.

Elke Weickelt erhielt ihre Ausbildung an der Freien Kunstakademie in Mannheim. Zuletzt wurde sie mit dem 1. Preis des Kunstkreises Südliche Bergstraße ausgezeichnet. Sie realisierte Werke im öffentlichen Raum. Die Formensprache ihrer Malerei setzt sich mit dem "Einfachen", der Reduktion der Bildsprache auf das Ursprüngliche, das Bildzeichen auseinander, das zur Kommunikation, zum offenen Dialog mit dem Betrachter auffordert. Für Elke Weickelt liegt die Bedeutung der einfachen Form in ihrem kreativen Potential, der vielfältigen Symbolik und den reichen Assoziationsmöglichkeiten der Fantasie, die alle Freiheiten zum Gestalten formal und geistig zulässt. Der Ausdruck des Einfachen gestaltet sich für Elke Weickelt zur Suche nach dem Wesentlichen.



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