Bezirksverband Pfalz / Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk)
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Golden Girls Nr. 1 - Elisabeth Treskow
Start neuer Ausstellungsreihe
26.06.19 bis 08.09.19
Museum Pfalzgalerie
Ring mit Edelsteinen und Perlen, Elisabeth Treskow, 1929, Gold, Platin Saphir, Mondstein, Sternsaphir, Perle, granuliert, Köln, Museum für Angewandte Kunst Köln, Inv.-Nr. G1085, Foto: © Rheinisches Bildarchiv, Marion Mennicken

Vernissage am 25.06.19 um 19.00 Uhr

 

Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern zeigt Gold-und Silberschmiedearbeiten von Elisabeth Treskow (1898-1992), darunter die Meisterschaftsschale des Deutschen Fußballbundes sowie zahlreiche Entwurfszeichnungen aus dem Deutschen Kunstarchiv des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg.

Elisabeth Treskow zählt in vielfacher Hinsicht zu den "Golden Girls". Der Titel der neuen Ausstellungsreihe des mpk zitiert mit einem Augenzwinkern den Grundgedanken einer amerikanischen Sitcomder 1980er Jahre: Ältere Damen diskutieren über sämtliche und so auch emanzipatorische Themen der Gesellschaft. "Golden Girls" wurde zu einer Markefür einen - ungeachtet aller harten Alltäglichkeit - ungebeugten Geist. Im mpk widmet sich die Ausstellungsserie dem Schaffen von Kunsthandwerkerinnen, die Außergewöhnliches geleistet haben. Dabei werden auch historische Zusammenhänge deutlich, die insbesondere Frauen auf dem Weg ihrer Emanzipation begleiteten.

"Die Treskow" gilt als Grande Dame der Goldschmiedekunst des vergangenen Jahrhunderts: Ihre Colliers, Armreifen, Broschen und Ringe bestechen durch ein raffiniertes Arrangement der Materialien. In virtuoser Perfektion verbindet sie die Strahlkraft von Edelsteinen mit dem Glanz polierten Goldes, elegant unterbrochen durch ein von Goldkügelchen hervorgerufenes Spiel von Licht und Schatten. Die ausdruckstarken Schmuckwerke überzeugten die feine Gesellschaft. So reichte ihr Auftraggeberkreis von den Vorständen der Firmen Krupp und RWE, über den Leiter des Folkwang-Museum bis hin zu Schauspielerinnen wie Magda und Romy Schneider.

Nicht allein ihre Schmuckstücke begeistern,auch als Silberschmiedin war sie überaus erfolgreich und ist es bis heute. Einen ihrer Entwürfe kennt in Deutschland nahezu jeder: die Meisterschale des Deutschen Fußballbundes. Treskow entwarf die Trophäe 1949, zu einer Zeit, in der der Fußball noch viel stärker eine Männerangelegenheit war als heute. Der Auftrag für diesen Siegerpreis war damit eine der öffentlich wirksamsten Auszeichnungen ihrer Arbeit und prominenter Beleg einer herausragenden Karriere.Wir zeigen ein Exemplar, das der Deutsche Fußballbund z.B. im Jahr 2000 an Bayern München überreichte. Da vor dem letzten Spieltag der Bundesliga der jeweilige Meister noch nicht feststeht, müssen in mehreren Stadien Schalen zum Überreichen vorhanden sein.

Treskow wird 1898 in Bochum geboren. Sie beginnt, nachdem sie die Hagener Silberschmiede und die Kunstgewerbeschule Essen besucht hat, 1916 in Schwäbisch Gmünd eine Gold- und Silberschmiedelehre, die sie 1918 in München mit der Gesellenprüfung abschließt. Ein Jahr später macht sie sich in Bochum selbstständig. 1923 zieht sie mit ihrer Werkstatt nach Essen auf die Margarethenhöhe - der vermutlich wichtigste Schritt Treskows zu einer Laufbahn, die bis ins hohe Alter von zahlreichen Auszeichnungen gekrönt ist, denn Margarete Krupp hatte dort eine Gartenstadt gestiftet, die sich für Künstler zu einer avantgardistischen Kolonie entwickelte.

Wir zeigen über 50 Preziosen, darunter Leihgaben aus dem Schmuckmuseum Pforzheim, dem Museum für Angewandte Kunst in Köln und dem Diözesanmuseum Kolumba Köln, dem Klingenmuseum Solingen sowie aus kirchlichem und privatem Besitz. Ergänzt wird die Schau mit bislang unpublizierten Archivalien und Entwurfszeichnungen aus dem Deutschen Kunstarchiv des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg aus dem Nachlass Elisabeth Treskows.

Zur Ausstellung erscheint ein Begleitheft mit einem Text von Svenja Kriebel

Öffnungszeiten:
Mi. bis So. von 10.00 bis 17.00 Uhr
Di. von 11.00 bis 20.00 Uhr





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Museum Pfalzgalerie
Ring mit Edelsteinen und Perlen, Elisabeth Treskow, 1929, Gold, Platin Saphir, Mondstein, Sternsaphir, Perle, granuliert, Köln, Museum für Angewandte Kunst Köln, Inv.-Nr. G1085, Foto: © Rheinisches Bildarchiv, Marion Mennicken