Seit 1976 entdeckt Karlheinz Schmeckenbecher mit seiner Kamera die Pfalz immer wieder neu. Die Landschaft und den Wein hat er zu seinem fotografischen Schwerpunktthema gemacht, allerdings fern jeder platten Weinseligkeit. Seine Fotografischen Impressionen lassen Wohlbekanntes aus überraschender Perspektive neu erscheinen, stellen scheinbar Nebensächliches in den Mittelpunkt. Er hat mehrere Bildbände zu Pfalzthemen fotografiert. Durch die preisgekrönte Anzeigenkampagne "Zum Wohl. Die Pfalz" der Pfalzweinwerbung sind seine Fotografien einem bundesweiten Publikum bekannt.
Einführung von Dr. Matthias Brück
Wer sich an die Schwarz-Weiß-Fotografien von Karlheinz Schmeckenbecher erinnert - und das wäre eine schöne Erinnerung - der wird heute wohl etwas überrascht sein: Denn die zum Teil vertrauten Motive erscheinen nun plötzlich in Farbe, gewinnen eine andere, möglicherweise noch lebendigere Aussagekraft, ohne ihren eigentlichen Ursprung zu verleugnen.
Dieser Ursprung, die Südpfälzische Landschaftlichkeit, ein häufig wie mit Zirkel und Lineal gezogenes monokulturelles Phänomen, verwandelte, verwandelt sich durch diesen Künstler in ein vom Menschen unbeeinflusstes Erleben. Und das, obwohl die zumeist endlos erscheinenden "Rebmeere", die sich Zeile für Zeile, Reihe für Reihe ins Weite erstrecken können, stets deutliche Formen der Kultivierung, der In-Besitznahme durch den Menschen offenbaren.
Doch in diesen Fotografien verschwindet diese Differenz. Und darüber hinaus wählt Karlheinz Schmeckenbecher seine Motive und Blick-Perspektiven stets so, dass eine latent vorhandene Monotonie relativiert werden kann. Einzelne Bäume oder Baumgruppen sorgen dafür wie auch das "Einspielen" eines vagen Horizontes. Früher, zu Zeiten des Schwarz-Weiß, mochte man sich bisweilen fast an Nietzsches Poem "Vereinsamt" erinnern.
Zitat: "Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein -
Wohl dem, der jetzt noch - Heimat hat!"
Nun, diese Möglichkeiten des poetischen Assoziierens sind Vergangenheit. Denn jetzt entsteht die Natur - unter Einfluss der differenziertesten Farb-Licht-Nuancierungen - regelrecht neu. Quer durch die Tages- und Jahreszeiten führt Sie dieser Künstler - durch die typischen Stimmungen und deren eigenen Reiz. Man muss diese Impressionen schlicht auf sich wirken lassen. Denn es sind trotz mancher Farbmächtigkeit Orte der Stille und Ruhe, Einsichten in eine harmonische Natur, die den Eingriff des Menschen erstaunlich gut weggesteckt hat.
Es sind eben nicht nur die fast golden wirkenden Rebzeilen, die sich wellenförmig über Hügel und Flächen erstrecken; da leuchten Mohnfelder kraftvoll auf, indes sich die Sonnenblumen beinahe schon ihrem Verlöschen zuneigen. Vertraute Burgen und Ruinen tauchen im letzten Sonnenlicht wie Inseln aus einer Nebeldecke auf, die sonst alles andere schon verdeckt, verborgen hat. Schatten können sich bei schwindender Helligkeit fast zu geheimnisvollen Silhouetten verwandeln, die mit dem Reiz des kaum noch Sichtbaren zu kokettieren scheinen.
Dann wiederum wechselt ein dunstiges Panorama hin zu einem bewegten Wolkenspiel, während anderswo kahle, überreifte Bäume sich wie dezente Graphiken vom Hintergrund abheben. Was Wunder, wenn deshalb beispielsweise das leuchtende Gelb der Rapsfelder, das filigran "gezeichnete" Erwachen der Mandelblüte oder das sich in den Wingertdrähten spiegelnde Sonnenlicht nicht zum Edelkitsch degenerieren! Im Gegenteil: Karlheinz Schmeckenbecher verleiht seinen Motiven einen immer wieder faszinierenden Charakter aus Authentizität und Atmosphäre, bewahrt ihnen ihre natürliche, unverkrampfte Schönheit. Und nur selten verweisen Architekturen wie Brunnen oder Kirchturm auf die indirekte Gegenwart des Menschen.
Genießen Sie dieses südpfälzische Panoptikum zwischen dezentem Hymnus und ästhetischem Loslösen! Und vergessen Sie nicht, diese Impressionen sind von keiner Krise, von keiner Rezession bedroht. Nutzen Sie deshalb die Gelegenheit! Diese Fotos auf Leinwand sind problemlos zu erwerben!
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Schmeckenbecher Karlheinz (Rubrik KÜNSTLER)
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