Vernissage am 11.09.15 um 19.00 Uhr Begrüßung: Dr. Britta E. Buhlmann, Direktorin des mpk Einführung: Dr. Annette Reich, Kuratorin der Ausstellung
Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) zeigt in der aktuellen Ausstellung gezeichnete und ausgeschnittene Gitter und Netze, geordnete Linienstrukturen und solche, die in freier Formation Raum erobern. Sie sind zwischen 1999 und 2015 entstanden und gehören einem umfangreichen Œuvre an, das Katharina Hinsberg in variantenreichen Werkgruppen kontinuierlich weiter entwickelt. Ihr Interesse gilt unterschiedlichen zeichnerischen Verfahren, mit denen sie das Medium Zeichnung immer wieder befragt und neue Möglichkeiten auslotet, dabei um skulpturale beziehungsweise installative Aspekte erweitert.
Mit Farbstift, Tusche oder Grafit entstehen zum Beispiel Linienzeichnungen auf Papier, die Hinsberg mit dem Messer ausschneidet. Außenrand und Binnengrenze, Fläche und Freiraum setzen in rhythmischer Komposition maßgebliche Akzente. Die so gewonnenen Positiv- und Negativformen entfalten gleichberechtigt ihre Wirkung im Raum. Materialität und Räumlichkeit, das Itinerar ihrer Spuren, Routen und Wegenetze, verwandeln Räume, die zur Reflexion über An- und Abwesenheit, Figur und Grund von Zeichnung einladen. In diesem Sinne kann man die facettenreichen Arbeiten als "Wegbeschreibung" lesen. Wichtiges Kennzeichen der Arbeitsweise Hinsbergs ist die Serialität. In konsequenten Reihungen wird der Prozess des repetitiven Zeichnens, der Geduld und ein erhebliches Maß an Konzentration erfordert, eindrücklich vor Augen geführt.
1967 in Karlsruhe geboren, lebt und arbeitet Katharina Hinsberg auf der Raketenstation Hombroich bei Neuss. Nach ihrem Studium der bildenden Kunst in München, Dresden und Bordeaux von 1989 bis 1995 folgten z. B. Stipendien der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart; des Kunstfonds; des Landes Rheinland-Pfalz, Künstlerhaus Edenkoben; der Dieu Donée Papermill in New York; der MUKA Printstudios in Auckland, Neuseeland oder der Chinati Foundation in Marfa, Texas. Von 2003 bis 2009 hatte Katharina Hinsberg eine Professur für Zeichnen an der Hochschule für Künste in Bremen inne. Seit 2011 lehrt sie als Professorin für Konzeptuelle Malerei an der Hochschule der Bildenden Künste Saar in Saarbrücken.
Leihgeber der Ausstellung sind die Galerie Fahnemann, Berlin; die Galleria Marie-Laure Fleisch, Rom; die Galerie Werner Klein, Köln; die edith wahlandt galerie, Stuttgart; Katharina Hinsberg und verschiedene Privatsammler.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Vorwort von Britta E. Buhlmann und Texten von Monika Leisch-Kiesel sowie Annette Reich. Die Publikation umfasst 72 Seiten und enthält zahlreiche Abbildungen. Von Ende November an wird sie zu einem Preis von 16 EUR an der Museumskasse erhältlich sein. Sie kann auch unter www.mpk.de online bestellt werden. Das Buch wird im Rahmen der Veranstaltungsreihe KUNST(früh)STÜCK am Sonntag, 29.11.15, um 11.00 Uhr, im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern vorgestellt.