Kein Alkohol ist auch keine Lösung
Drogen in der Kunst
12.02.17 bis 12.03.17
Vernissage am 12.02.17 um 11.00 Uhr Begrüßung: Christel Baldes, 1. Vorsitzende des Kunstvereins Einführung: Evelyn Hoffmann M.A., Kunsthistorikerin Musik: Jochen Gümbel und Boris Vidanovic
12.03.17 um 15.00 Uhr Öffentliche Führung mit Evelyn Hoffmann
Seit jeher standen die Kunst und der Genuss von Drogen in engem Kontakt zueinander. Ob ekstatischer Tanz, delierische Musik oder orgiastische Farbräusche auf der Leinwand des Malers- die Droge steuerte in natürlicher oder synthetischer Form ihr Scherflein zum Gelingen des Werkes bei ... und tut das bis heute. Was fasziniert den Kunstschaffenden so an dieser Verbindung? Maler zu Zeiten des Expressionismus gaben sich dem Rausch des Absinth hin; der große Protagonist des Surrealismus Salvador Dali brüstete sich damit, keine Droge im Selbstversuch ausgelassen zu haben, Musiker eines jeden Genres zelebrierten (und zelebrieren) Ihren Bühnenauftritt im Alkoholrausch - selbst der Klassische Konzertgeiger nimmt Stimmungsaufheller und/oder Beruhigungsmittel zur physischen und psychischen Unterstützung.
Wie wird in der Bildenden Kunst heute mit dem Konsum von Rauschmitteln umgegangen? Wie kann das Zusammenspiel von Kreativität und Droge dargestellt werden? Welchen bildnerischen Ausdruck findet der Konsum oder auch die Ablehnung dieses Themas? Wie wird Nutzung, Benutzbarkeit oder die konkrete Darstellung der sich neu eröffnenden "Räume" aufgezeigt? Drogenrausch verändert die Wahrnehmung, erweitert die Ideenfindung... inwiefern? Kann das in konkreter Bebilderung seinen Ausdruck finden? Die Ideen werden andere - werden sie dadurch besser? Kann mit Drogen im gezielten Selbstversuch "die bessere, mit erweiterten Sinnen umgesetzte Idee" sichtbar gemacht werden? Ideen hat die KünstlerIn auch im normalen, nüchternen Zustand; doch schon das Glas Wein verändert die Wahrnehmung. Kann diese Veränderung bebilderte Darstellung erfahren? Die Arbeit selbst kann zur Droge werden, die Kunst als solche zum Rauschinstrument avancieren, das den Kunstschaffenden ins menschliche Abseits drängen kann. Doch auch die Thematisierung der Gefährlichkeit und Bedrohung von Gesundheit, sozialem Stand, Folgeerscheinungen, gesellschaftlichem Abstieg etc. kann hier als kritische Aussage seine künstlerische Konkretisierung finden.
Die neue Ausstellung des Wörther Kunstvereines möchte diesem "Dauerbrenner-Thema" nachspüren und mit entsprechender Bebilderung aufzeigen, wie KünstlerInnen aus der Pfalz, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen und Bayern sich dem Kunst-"Rausch" stellen. Malerei, Zeichnung, Radierung und Objekte werden hier als Medium herangezogen. Ausstellende KünstlerInnen sind: Ursula Faber, Klaus Fezer, Gerti Hauptführer, Andreas Hella, Karin Klomann, Carola Lautermann, Renate Matzke, Helga Palmisano, Kerstin Römhild, Dirk Schmitt und Axel Weishaupt.
Öffnungszeiten: Do. von 16.00 bis 19.00 Uhr So. von 14.00 bis 18.00 Uhr