Kulturzentrum Herrenhof Mußbach / Herrenhof Mußbach
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"Kunst trotz(t) Armut"
20 Jahre Lichtblicke
30.10.16 bis 20.11.16

Vernissage am 30.10.16 um 10.00 Uhr im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Protestantischen Kirche in Mußbach, anschließend Führung durch die Ausstellung.

12.11.16 | 10.00 bis 12.30 Uhr
"KecK" im Herrenhof: "Kunst trotz(t) Armut" - Kinder erleben creativ Kunst
Workshop - Anmeldung läuft | [mehr Infos]

In Zusammenarbeit mit der Tagesbegegnung "Lichtblick" Neustadt an der Weinstraße zum 20jährigen Bestehen.

Wie tief ist unten? Die Tagesbegegnung Lichtblick in Neustadt zeigt Ausstellung zum Thema Armut mit Kunst u.a. von Joseph Beuys Die Wanderausstellung "Kunst trotz(t) Armut" war seit 2007 in über 60 Städten zu sehen. Zahlreiche Künstler setzen sich mit Armut und Ausgrenzung auseinander. Teile der Schau werden im Herrenhof Neustadt- Mußbach zu sehen sein.


Kunst gegen Armut und Ausgrenzung

Andreas Pitz (Kurator und Projektleiter)

Unter dem Motto "Kunst trotz(t) Armut" präsentiert die Evangelische Obdachlosenhilfe in Kooperation mit der Diakonie Deutschland seit 2007 im Rahmen einer bundesweiten Wanderausstellung über 140 Exponate von 35 Künstlerinnen und Künstlern aus dem In- und Ausland, die sich mit unterschiedlichsten Kunstwerken den Themenfeldern Armut, Obdachlosigkeit und soziale Ausgrenzung genähert haben.
In der beeindruckenden Schau werden sozialkritische Arbeiten von Joseph Beuys, Felix Droese, Siegmar Polke und Klaus Staeck zusammen mit einfühlsamen Fotoarbeiten bekannter Fotografen gezeigt, die jeder Mitleidsästhetik entbehren. Neben renommierten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Kunstszene wurden auch Betroffene, die sich künstlerisch betätigen, an dem Ausstellungsprojekt beteiligt. In der Ausstellung hängen ihre Kunstwerke gleichberechtigt neben den Arbeiten von namhaften Künstlern. Das gleichberechtigte Nebeneinander der Kunstwerke schafft Selbstvertrauen, macht stolz und bewirkt gesellschaftliche Anerkennung. Menschen die in Folge ihrer Wohnungslosigkeit diskriminiert und ausgegrenzt werden, erhalten selten positive öffentliche Aufmerksamkeit. Im Kontext dieser Ausstellung werden sie als Künstler und eben nicht als Hilfeempfänger wahrgenommen.
Das Motto der Ausstellung "Kunst trotz(t) Armut" stammt übrigens nicht von einer Werbeagentur, sondern wurde von den Besuchern des Kulturzentrums "Gitschiner 15" entwickelt, einem sozialen Projekt für obdachlose und von Armut betroffene Menschen der Evangelischen Kirchengemeinde Heilig-Kreuz-Passion in Berlin Kreuzberg.

Sozial engagierte Künstlerinnen und Künstler wie Harald Birck, Miriam Kilali und Gisela Rothkegel begeben sich bewusst in die Lebenswelt von Obdachlosen, arbeiten gemeinsam mit Ihnen auf Augenhöhe und verbessern mit ihren Kunstaktionen deren Lebensbedingungen. Die Wohnräder und Scherenschnitte der Bildhauerin Liesel Metten sind humorvoll und von angenehmer Leichtigkeit und stellen die Überlebensstrategien wohnungsloser Menschen in den Vordergrund. Daneben gibt es aber auch eine Vielzahl von Exponaten, die Reichtum und Wohlstand kritisch hinterfragen und die soziale Ungleichheit anprangern. Das Spektrum der ausgestellten Kunstwerke ist also sehr weit und bietet den Ausstellungsbesuchern vielfältige Möglichkeiten, sich dem Themenfeld Armut und Obdachlosigkeit anzunähern.

Dies wird durch zusätzliche Begleitveranstaltungen und ein kulturelles Rahmenprogramm unterstützt. An den zahlreichen Ausstellungsorten fanden unterschiedliche sozialpolitische und kulturelle Aktivitäten statt. Dies geschah in enger Kooperation mit Kirchengemeinden, diakonischen Einrichtungen und Betroffenenverbänden. Durch die ergänzenden Aktivitäten konnten unterschiedliche Bevölkerungsgruppen angesprochen werden.

Neben Vorträgen von prominenten Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kirche und Diakonie (z. B. Edelgard Bulmahn, Oskar Negt, Heribert Prantl, Wolfgang Gern) fanden begleitende Kulturveranstaltungen wie Konzerte, Theateraufführungen und Künstlergespräche statt. Darüber hinaus wurden Veranstaltungen speziell für junge Menschen angeboten wie beispielsweise Führungen für Schulklassen und Konfirmandengruppen sowie Schreib- und Malwettbewerbe, die sich großer Nachfrage erfreuten.

Diese konzeptionellen Rahmenbedingungen haben bewirkt, dass das Ausstellungsprojekt sehr viele unterschiedliche Bevölkerungsgruppen anspricht. Vorsichtigen Schätzungen zufolge wurden die Wanderausstellung und ihre Begleitveranstaltungen bislang von über 100.000 Menschen besucht. Außerdem ist nach Auskunft der Ausstellungspartner das Medienecho außergewöhnlich gut und weitaus grösser als bei anderen Öffentlichkeits-Veranstaltungen von Kirche und Diakonie.

Kunst und Kultur sind also ideal geeignet, Themen wie Armut, Wohnungslosigkeit und Ausgrenzung in der Öffentlichkeit zu thematisieren und können dazu beitragen Vorurteile abzubauen und für mehr Toleranz und gesellschaftliche Teilhabe werben.

In Neustadt werden auch einige regionale Künstler zu sehen sein.

Die Ausstellung findet mit Unterstützung des Fördervereins Herrenhof statt.

[Flyer zur Ausstellung als PDF]

Begleitprogramm

Öffentliche Führungen
30.10.16 | Nach dem Gottesdienst
02.11.16 | 18.00 Uhr

Weitere Führungen nur nach Anmeldung unter Tel: 0 63 21 / 35 53 40

Führungen für Schulklassen und Gruppen
Für Schulklassen und Gruppen besteht die Möglichkeit, die Ausstellung nach vorheriger Terminvereinbarung auch vormittags bei freiem Eintritt
zu besuchen.
Führungen durch die Ausstellung ab 10 Personen sind an folgenden Tagen möglich:
03.11.16 | 9.00 und 11.00 Uhr
08.11.16 | 9.00 und 11.00 Uhr
15.11.16 | 9.00 und 11.00 Uhr
17.11.16 | 9.00 und 11.00 Uhr
Der Kurator Andreas Pitz führt durch die Ausstellung und beantwortet Fragen. Eintritt inkl. Führung je Schüler: 4 EUR
Kontakt und Anmeldung:
Lichtblick
Amalienstraße 3
67434 Neustadt an der Weinstraße,
Tel: 0 63 21 / 35 53 40

Öffnungszeiten Ausstellung:
So. und Feiertag von 11.00 bis 18.00 Uhr
Di. von 9.00 bis 14.00 Uhr
Mi. von 18.00 bis 20.00 Uhr
Sa. von 14.00 bis 18.00 Uhr

Eintrittspreise:
Eintritt: 5 EUR
Schüler, Studenten etc: 2,50 EUR

ALG 2, Grundsicherung: freier Eintritt

Eintritt inkl. Führung: 7 EUR
Führung Schulklassen: 4 EUR




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