Markus-Klammer-Preis 2008 geht an Tina Good
Preisverleihung in der Städtischen Galerie Speyer
20.01.08
Die seit Augst 2007 unter dem Dach der Kulturstiftung Speyer angesiedelte Markus-Klammer-Stiftung hat ihren im dreijährigen Turnus zu verleihenden Preis für das Jahr 2008 an Tina Good aus Zürich verliehen. Der Preis wird am Sonntag, dem 20.01.08 um 11.00 Uhr in der Städtischen Galerie Kulturhof Flachsgasse (Speyer), durch Oberbürgermeister Werner Schineller übergeben.
Zur Stiftung
Zur Förderung bildender Künstler, insbesondere im Bereich sakraler Kunst hat das Ehepaar Dr. Ludwig und Erna Juliana Klammer aus Klotten an der Mosel in Erinnerung an ihren im Alter von 29 Jahren tragisch verstorbenen Sohn Markus, der gerade mitten in der Ausbildung als Künstler stand, die Stiftung gegründet. Sie war bisher in Cochem rechtlich selbständig angesiedelt und wurde nun unter dem Dach der Kulturstiftung Speyer etabliert.
Zum Preis
Der Markus-Klammer-Preis wird zum 4. Mal verliehen. Vor drei Jahren hatte ihn Nikolas Hönig, in Speyer geboren und in Mainz wirkend, erhalten. Der Preis ist mit einem Stipendium verbunden, denn für das Preisgeld von 2.500 EUR erwirbt die Stiftung einen Zyklus oder ein Werk des Künstlers und vermittelt es an eine öffentliche Institution, zum Beispiel ein Museum.
Zur Verleihung
Der Preis wurde in Zusammenarbeit mit der Städtischen Galerie Speyer an im Sinne von Markus Klammer wirkende Künstler verliehen. Diesmal wurde die Preisträgerin im Rahmen der von der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern von Diplomanden der Studienrichtung Illustration unter Pierre Thomé zusammengestellten Ausstellung "Bellevue" in der Städtischen Galerie im Kulturhof Flachsgasse in Speyer ausgewählt. Den Preis wird Oberbürgermeister Werner Schineller anlässlich der Finissage der Ausstellung "Bellevue" in der Städtischen Galerie im Kulturhof Flachsgasse in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Kuratriums der Kulturstiftung Speyer am 20.01.08 um 11.00 Uhr vornehmen.
[mehr Infos]
Zur Preisträgerin Tina Good- geb. am 14.01.1976, wohnhaft in Zürich (Schweiz)
Ausbildung:
1997-1998
- Gestalterischer Vorkurs, Schule für Gestaltung Romanshorn
1998-2000
- Gestalterischer Grundkurs, Hochschule für Gestaltung und Kunst Luzern
Okt.-Dez. 2001
- Praktikum bei Büro 4, Gestaltung und Kommunikation, Zürich
2000- 2003
- Studium "Visuelle Kommunikation", Hochschule für Gestaltung und Kunst Luzern
seit 2003
- selbständige Illustratorin und Malerin
Im Schaffen von Tina Good haben gerade ihre religiösen Arbeiten dazu geführt, ihr den Preis zuzuerkennen. Bei ihr führt nämlich, wie es in der Begründung des Preises heißt, die kreative Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte, insbesondere der italienischen Renaissance, zu ganz neuen, theologisch sehr feinsinnig durchdachten Interpretationen der christlichen Ikonographie, wie gerade in der laufenden Ausstellung im Kulturhof Flachsgasse in Speyer ihr Kreuzweg belegt. Die Skizzen dazu geben einen tiefen Einblick in die Gestaltungswelt der Preisträgerin. Aus dem Kreuzweg wurde gerade durch die Konzentration auf isolierte Gestalten in ausdrucksstarker Mimik und Gestik ein zeichenhaft verdichtetes, aber auch offnes Angebot innerer Einstellungen und Grundhaltungen der
dargestellten Personen und im Zueinander der einzelnen Blätter wird ein tief ausgelotetes Beziehungsfeld sichtbar. Der Betrachter wird eingeladen, ganz im Sinne der überlieferten devotio moderna des ausgehenden Mittelalters, sich anschaulich in Christi Leiden zu und die dadurch ausgelöste Trauer und zugleich Erlösungshoffnung zu versenken. Dies wurde auch zum wichtigen Anliegen des monumentalen Kreuzwegs in der Unterkirche St.Stephan in Männedorf in der Schweiz
Tina Good hat, wie sie selbst formulierte, das Ostermysterium - Befreiung des Menschen von der Sünde durch den Tod und Zugang zum neuen Leben durch die Auferstehung - ihrem Kreuzweg zugrunde gelegt. Für die Kulturstiftung Speyer und die Eheleute Klammer ist dies ein bedeutender zukunftweisender Ansatz.
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