Kunstverein Germersheim / Zeughaus Germersheim
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OrtsWECHSEL
Eine Ausstellung im Rahmen des 26. Kultursommers Germersheim
19.05.19 bis 16.06.19
Kunstverein Germersheim
Marita Mattheck – Anne-Marie Sprenger – Sylvia Richter-Kundel – Dieter Zurnieden

Vernissage am 18.05.19 um 17.00 Uhr 
Begrüßung: Marita Mattheck, Vorsitzende und Dr. Sascha Hoffmann, 1. Beigeordneter der Stadt Germersheim 
Einführung: Dr. Andrea Nisters, Kunsthistorikerin, Galerie Nisters Speyer 
Musik: Duo L'amoe - Laura Anna Fentner, Violine und Moritz Fentner, Bratsche mit "Sechs Duette für Violine und Viola" von J.S. Bach und Michael Haydn

16.06.19 von 14.00 bis 18.00 Uhr 
Finissage
KunstCafé von 15.00 bis 17.00 Uhr | Musikalische Impressionen von 16.00 bis 17.00 Uhr mit Michael Schuhmacher, Saxophon und Knut Maurer, Piano/Keyboard | Künstlergespräche ab 17.00 Uhr 

Der Kunstverein Germersheim zeigt unter dem Titel "OrtsWECHSEL" Arbeiten von Marita Mattheck und Anne-Marie Sprenger sowie eingeladenen Gäste: Sylvia Richter-Kundel (Worms) und Dieter Zurnieden (Speyer).

Marita Mattheck – Malerei, Druck-Grafik

Anne-Marie Sprenger – Malerei, Installation
Sylvia Richter-Kundel – Konzeptkunst, Zeichnung
Dieter Zurnieden – Skulptur, Grafik

Es ist gleichzeitig eine Abschiedsausstellung der beiden Vorsitzenden des Kunstvereins Germersheim, Marita Mattheck und Anne-Marie Sprenger. Beide waren viele Jahre, seit 2003 in verantwortlicher und leitender Position tätig. Nach diesen kunst-vollen und bewegenden Jahren ist es für beide Zeit einen Ortswechsel vorzunehmen. Die Kunst und das Kunstschaffen der beiden Künstlerinnen werden verstärkt den Lebensinhalt prägen.

[Einladung PDF]



Marita Mattheck
Marita Matthecks konzeptuelle Arbeiten entstehen, entwickeln sich in einem langen, vielschichtigen Schaffensprozess. Augenfällig und charakteristisch für ihre Werkserien ist zunächst ihre höchst reduzierte Farbchromatik. Fragmentierte, vor- und zurück- drängende bzw. sich annähernde, zum Teil über den Bildrand vagierende und flutende Formgebilde formieren sich stets zu neuen, komplexen "Architekturen", in denen Raum, Körpervolumina und Zeit bildimmanent anschaubar wirksam sind. Die stete Metamorphose einzelner Formelemente erzeugen Gedanken dynamischer Raumkontinua.
Die Serienbilder "meeting" - die Kommunikation einzelner Gebilde, Leere und Fülle erzeugen immer aufs Neue eine spannungsvolle Aktivität, in der sich dem Beschauer stets andere sensitiv erfahrbare Raum- und Zeitillusionen eröffnen.
Andrea Nisters

Anne-Marie Sprenger
Bilder voller Dichte und konzentrierter Spannung, verfestigte Momente, erhaschte Augenblicke der erinnernden Wahrnehmung, kreiert Anne-Marie Sprenger im intensiven Malprozess, im farbigen Über- und Nebeneinandersetzen von Gedanken und Assoziationen zu einem nachhallenden Gesamtkorpus.
Oftmals in Werkgruppen als Diptychon oder Triptychon angelegt, evoziert sie den Eindruck filmischer Bildsequenzen, in denen der Betrachter mehr und mehr involviert wird. Farben, Formen und Linien sind Sprengers primäre Gestaltungsmittel. Form erzeugt sie einzig im Spielraum weniger, oftmals zunächst monochrom wirkender Farbigkeit. In Schichtung und Überlappung heller und dunkler Flächenformen, im expressiv gestischen Pinselduktus öffnet sich nachvollziehbar differenzierte Räumlichkeit. Tieferliegende Farbschichten, Formgebilde, Strukturen  pulsieren, agieren, drängen an die Oberfläche, formieren neue Wahrnehmungen. Kraftvoll gespannte Linien, Striche leiten vehement gestisch oder fragil schwebend; sie vernetzen, überbrücken und formen sich zu stets neuen vibrierenden Raumgebilden, Allusionen, vergessene oder verdrängte Momente, erhaschte Augenblicke, Gedanken an zerstörte Architekturen oder  untergegangener Städte,verlassener Behausungen, auf dem Ozean treibender, geborstener Schiffwracks, skelettierter Landschaftsformationen drängen ins Bewusstsein. Menschenleer, suggerieren die Chiffren des Seins in der Abwesenheit latent dessen zeitliche Anwesenheit.
Andrea Nisters

Dieter Zurnieden
Ort und Raum, die stete Metamorphose des Seins sind Themenkomplexe, welche Dieter Zurnieden in seinem vielgestaltigen Schaffen immer wieder auf höchst differenzierte Weise als "Zitate" in seinem umfangreichen Oeuvre visualisiert. In intensiver Auseinandersetzung mit den Materialien Stein, Holz, Kupferplatte und Plexiglas entwickelt er- aus dieser spezifischen "Widerständigkeit" heraus - immer neue Raum- und Wahrnehmungsvorstellungen. Im prozesshaften Eindringen in die Oberfläche, im Öffnen, Vordringen, Freilegen und im Wandel der Formerscheinungen manifestiert sich die Ambivalenz von Kunst und Realität.
Dramatische Expressivität, spannungsvolle Dynamik bis hin zu lyrischer, weicher Zartheit bestimmen seine Werke aus Plexiglas. Schwarze Linien und Liniengeflechte von zeichnerischer Qualität kontrastieren mit weichen, hellen, malerischen Partien; abstrakte Formgebilde kommunizieren mit gegenständlichen Figurationen und formulieren in ihrer gestimmten Gesamtheit, im Wechsel des Standortes und des Lichtes, dreidimensionale Räumlichkeit voller pulsierender Energie und Bewegung. Klarheit und Einfachheit der Körpervolumina, Präzision in handwerklicher Ausführung sowie höchst ästhetische Anmutung der Oberflächenstrukturierung charakterisieren Zurniedens plastisches Werk. In reduzierter Formensprache veranschaulichen die Skulpturen, puristische Raumarchitekturen, das Ineinandergreifen verschiedenster Raumauffassungen. Im Versatz und in der Verdrehung einzelner Steinkompartimente artikuliert er nicht nur den Moment räumlicher Verwandlung, sondern konzipiert Gleichgewichtskombinationen, die den Eindruck von Schwere und Schwerelosigkeit erwecken.
In steter Ausgewogenheit von Bewegung und Ruhe, Dynamik und Balance, Leere und Fülle kreiert Dieter Zurnieden in Plexiglas und Stein Werke, die das Sein im Raum als Erfahrungsund Raumerlebnis immer neu und stetig wechselnd definieren. In bewusster Anschauung spiegeln sie assoziativ höchst differenzierte Ausdruckswerte, Facetten unserer Existenz wider.
Andrea Nisters

Sylvia Richter-Kundel
Die installativen Arbeiten Sylvia Richter-Kundels sind der Konzeptkunst zuzurechnen. Widersprüche und Skurrilitäten im menschlichen Miteinander sind dabei die bestimmenden Themen - immer begleitet von einem ironischen Augenzwinkern. In den Handzeichnungen beschäftigt sie sich mit dem Drinnen und Draußen. Angeschnitten skizzierte Interieurs stehen hier mit wenigen Strichen erfassten Landschaften gegenüber.

Kulturpolitik: Etablierung von Ausstellungs- und Mitwirkungsvergütung für Bildende Künstler*innen in Rheinland-Pfalz. Initiierung des Netzwerks der rheinland-pfälzischen Kulturverbände, Kulturförderleitlinie RLP neu. 
Ausstellungen: da I dort I mancherorts...
Auszeichnungen: Auswahl zum Kunstpreis des Bistums Limburg. Vertreten in der Kunstsammlung des Landes Rheinland-Pfalz.
Künstlerische Position: Themen: gesellschaftliche Doppelbödigkeit und Skurrilität


Programm

25.05.19 ab 19.30 Uhr 
Stadtwalk des Kultursommers Germersheim
Station auch im Kunstverein mit Musik 


Öffnungszeiten:
Sa. von 15.00 bis 18.00 Uhr
So. von 14.00 bis 18.00 UhrMarita Matthec
 

Links:
Sprenger Anne-Marie (Rubrik KÃœNSTLER)  |  Mattheck Marita (Rubrik KÃœNSTLER)



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