Die Pfalzgalerie Kaiserslautern zeigt Gemälde und Zeichnungen des in Gleißenberg in der Oberpfalz lebenden Malers und Grafikers Peter Lang sowie Steinskulpturen des Bildhauers Hans Michael Franke, der in Weiler bei Sinsheim lebt. Die Werke von Lang und Franke bieten einen Einblick in die jeweils jüngste Schaffensphase beider Künstler. Sie laden ein, die Definition von Innen- und Außenraum zu reflektieren und unterschiedliche Raumerlebnisse zu erfahren. In ihrer Zusammenschau sollen sie Neugierde wecken, Lust am Hinschauen hervorrufen und Fragen aufwerfen, etwa nach dem eigenen (räumlichen) Standpunkt.
Der Landschaftsmaler Peter Lang setzt sich mit dem Naturraum auseinander. Seine großformatigen Gemälde haben Tages- und Jahreszeiten sowie Witterungsphänomene zum Thema und lassen unterschiedliche Stimmungen spürbar werden. Die Farbpalette reicht von zarten Pastelltönen über ein kräftig leuchtendes Kolorit bis hin zu einer geheimnisvoll dunklen Farbgebung. Langs Landschaften sind zugleich abstrakte Bildfindungen. Über einer gemalten Landschaftsansicht liegt eine weitere Pigmentschicht, die mit einer Schlagschnur aufgebracht wird. Sie bringt ein spezifisches Farb- und Raumerlebnis hervor. 1965 in Holzkirchen geboren, studierte Peter Lang von 1987 bis 1993 Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste in München. 2004 wurde ihm der Kulturpreis Ostbayern zuerkannt; 2006 führte ihn ein Arbeitsstipendium nach Trondheim, Norwegen.
Hans Michael Franke ist Steinbildhauer. Er entlockt seinem Material durch eine extreme Reduktion der Form unerwartet sensible Wirkungen. Eine gewisse Fragilität charakterisiert seine "Schalen", "Architekturfragmente" und "spaceframes". Letztere stellen sich als "Raumrahmen" dem Betrachter in den Weg; zugleich öffnen sie sich und lassen den sie umgebenden Raum zu einem skulpturalen Bestandteil werden. Das schwere Material Stein erfährt durch Öffnungen und Durchbrechungen eine optische Leichtigkeit und Transparenz. Interessant ist die Arbeitsweise Frankes. Er überträgt die Technik des Aushöhlens, die von Holzbildhauern verwendet wird, auf den Stein, indem er sich einer mit Diamantsegmenten bestückten Kettensäge bedient. Hans Michael Franke, geboren 1963 in Hanau, studierte nach seiner Ausbildung zum Steinmetz und Steinbildhauer von 1988 bis 1993 Bildhauerei bei Professor Hiromi Akiyama an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. 1994 erhielt er den Förderpreis des Künstlerbundes Baden-Württemberg, dessen zweiter Vorsitzender er seit 2007 ist. Zudem ist er Mitglied der "Neuen Gruppe" im Haus der Kunst in München und Mitglied der Kunstkommission Baden-Württemberg.
Zur Ausstellung erscheinen zwei Kataloge (Peter Lang, 16 EUR; Hans Michael Franke, 8,20 EUR), die an der Museumskasse erhältlich sind.