Bezirksverband Pfalz / Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk)
"Pfalzpreis 2006 für Bildende Kunst in der Sparte Malerei"
Verleihung des Preises an Peter Rösel
03.12.06 bis 14.01.07
Peter Rösel
Pfalzpreisträger 2006 Peter Rösel: "22°03.55 S - 14°14.56 E - Hdg 340°", 2006, Öl auf Leinwand, 100 x 180 cm (der Titel verweist auf die Koordinaten des Entstehungsortes: Namibia), Foto: Peter Rösel

Der Bezirksverband Pfalz vergibt den Pfalzpreis für Bildende Kunst alle zwei Jahre abwechselnd in den Sparten Malerei, Plastik und Grafik, um das Pfälzische Kunstschaffen zu fördern. Bewerben konnten sich Künstler, die in der Pfalz geboren sind, hier leben oder durch ihr Wirken der Pfalz verbunden sind. Eine regionale Einschränkung, die indes sinnvoll ist, lässt sich doch so ein wünschenswerter Überblick über das aktuelle Kunstschaffen in der Pfalz gewinnen.

In diesem Jahr wurde der Pfalzpreis für Malerei ausgeschrieben. Es haben sich insgesamt 121 Künstlerinnen und Künstler mit 329 Werken beworben, jeder konnte sich mit maximal drei Arbeiten beteiligen. Dieses außergewöhnlich rege Echo zeigt, wie lebendig die Kunstszene in der Pfalz ist. Daneben ist die hohe Beteiligung ein erfreulicher Beweis für die Attraktivität des Pfalzpreises. Insgesamt dient der Wettbewerb der Pflege und Förderung der Bildenden Kunst in der Pfalz.

Der Jury gehörten unter dem Vorsitz des Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder an: Josef Krekeler und Manfred Geis vom Ausschuss für Kunst, Kultur, Pfälzische Geschichte und Volkskunde des Bezirkstags Pfalz, Frau Katharina Büdel, Frau Ulrike Fingerle, Herr Detlov Graf von Borries, Herr Norbert Hauck, Herr Dr. Alexander Koch, Herr Karl-Heinz Reidenbach, sowie die Direktorin der Pfalzgalerie, Frau Dr. Britta E. Buhlmann.

Der mit 7.500 EUR dotierte Pfalzpreis für Malerei 2006 wurde auf Beschluss der Jury dem Künstler Peter Rösel zuerkannt. Peter Rösel ist 1966 in Rockenhausen geboren. Er studierte 1987 bis 1992 an der Städelschule Frankfurt am Main bei den Professoren Thomas Bayrle und Raimer Jochims. Nach Abschluss des Studiums schloss sich 1992 ein sechsmonatiger Aufenthalt in New York an. Von 1995 bis 2000 lebte Rösel abwechselnd in N.Y. und Frankfurt; seit 2000 ist er in Berlin tätig und hat hier seit 2005 eine Gastprofessur an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee inne. Rösels Werk wurde schon in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert. 1997 erhielt er den Kahnweilerpreis der Stadt Rockenhausen. 2003 wurde ihm der Purrmann- Preis der Stadt Speyer zugesprochen.

Peter Rösel konnte die Jury durch seine in der Landschaftsmalerei entwickelte, von Stille geprägte konzeptionelle Bildsprache überzeugen. Die drei von Rösel eingereichten Arbeiten gehören zu seiner Werkgruppe "Fata Morgana Painting Project", die in der Wüste Namibias entstanden ist und die Auseinandersetzung des Künstlers mit atmosphärisch bedingten Luftspiegelungen – eben der Fata Morgana – zeigt. Rösels Wüstenbilder sind weitgehend leere Landschaft (Namib bedeutet Ort, an dem nichts ist) unter einer hohen Himmelszone, also zwei Bildfelder, die nicht streng gesetzt sind, sondern sanft und beruhigend ineinander überzugehen scheinen. Es ist eine große Harmonie in diesen Übergängen, als ob sich Himmel und Erde vereinen wollten. Peter Rösel zeigt uns damit die Wüste als spirituellen Ort.

In der mit der Preisverleihung verbundenen Ausstellung werden neben den Werken von Peter Rösel Arbeiten von Stefan Budian, Regina Reim, Pan Stein, Elke Steiner, Christian Uhl, Irmgard Weber und Friedrich Weschmitt gezeigt. Damit wird es sieben weiteren Pfälzer Künstlerinnen und Künstlern ermöglicht, ihre auf einem hohen Niveau stehenden Arbeiten einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Für die Besucher bietet die Ausstellung zum Pfalzpreis einen komprimierten Querschnitt durch die aktuelle pfälzische Malerei und die Möglichkeit Einblick in zeitgenössische malerische Tendenzen zu nehmen. Es erscheint ein Katalog mit Abbildungen aller ausgestellten Arbeiten.





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Peter Rösel
Pfalzpreisträger 2006 Peter Rösel: "22°03.55 S - 14°14.56 E - Hdg 340°", 2006, Öl auf Leinwand, 100 x 180 cm (der Titel verweist auf die Koordinaten des Entstehungsortes: Namibia), Foto: Peter Rösel