Bezirksverband Pfalz / Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk)
Pfalzpreis für Bildende Kunst 2004 des Bezirksverbandes Pfalz
11.07.04 bis 05.09.04
I. Helen Jilavu: "Sýpka"
(2003) Baryt(s/w)-Abzug

Der vom Bezirksverband Pfalz gestiftete Pfalzpreis für Bildende Kunst wird alle zwei Jahre abwechselnd in den Sparten Malerei, Plastik und Graphik verliehen. Bewerben können sich dafür alle Künstlerinnen und Künstler, die hier geboren sind, hier leben oder durch ihr Wirken der Pfalz verbunden sind.

In diesem Jahr wurde der Pfalzpreis für Graphik ausgeschrieben. Insgesamt 116 Bewerber – jeder konnte sich mit maximal drei Arbeiten beteiligen – haben sich mit 320 Werken beworben, wobei ein starker Akzent auf der Fotografie lag. Die Bewerber dokumentieren damit auf vielfältige Weise die lebendige Kunstszene unserer Region. Daneben ist die hohe Beteiligung ein erfreulicher Beweis für die Attraktivität des Pfalzpreises. Insgesamt dient der Wettbewerb der Pflege und Förderung der Bildenden Kunst in der Pfalz: Es ist weiterhin besonderes Anliegen des Bezirksverbands, die künstlerische Entwicklung der Kunstschaffenden in der Pfalz zu unterstützen.

Der Jury gehörten unter dem Vorsitz von Bezirkstagsvorsitzendem Joachim Stöckle folgende Personen an: Joseph Krekeler, Vorsitzender des Ausschusses für Kunst, Kultur, pfälzische Geschichte und Volkskunde, sowie als weiteres Mitglied dieses Gremiums der Landtagsabgeordnete Manfred Geis, Dr. Axel Wiesenhütter, der damalige Präsident der Industrie- und Handelskammer der Pfalz, Dr. Britta E. Buhlmann, Direktorin der Pfalzgalerie Kaiserslautern, sowie als Berater Dr. Heinz Höfchen, ebenfalls von der Pfalzgalerie.

Der mit 7500 Euro dotierte Pfalzpreis 2004 wurde auf einstimmigen Beschluss der Jury zu gleichen Teilen der Künstlerin I. Helen Jilavu und dem Künstler Anton Kokl zuerkannt.
I. Helen Jilavu beteiligte sich an der Ausschreibung mit Fotoarbeiten, einem schwarz-weißen Baryt-Abzug sowie einer Farbfotografie. Sie konnte die Jury mit ihrer konzeptionellen Bildsprache überzeugen, die neben klarer Struktur auch Raum für Empfindsamkeit lässt. Anton Kokl reichte zum Wettbewerb drei großformatige Aquarelle ein, in denen der Bildraum durch grafische Elemente und gebundene Interferenzpigmente definiert wird.

I. Helen Jilavu wurde 1977 in Kaiserslautern geboren, sie lebt in Kaiserslautern und Mainz, wo sie seit 2002 an der Akademie für Bildende Künste der Johannes-Gutenberg-Universität bei Vladimir Spacek Fotografie studiert. 2003 gründete sie mit Erik Schmelz die Künstlergruppe "Moguntia Projekt".

Anton Kokl wurde 1949 in Kroatien geboren, ab 1961 lebte er im pfälzischen Iggelheim. 1971 bis 1981 studierte er an der Johannes-Gutenberg Universität im Fachbereich Bildende Kunst, seitdem ist er freischaffend in Mainz tätig. 1988 erhielt Kokl das Villa Massimo-Stipendium für Rom, 1997 das Stipendium für die Pariser Cité Internationale des Arts.

Beachtenswert sind neben den Arbeiten der Preisträger auch die anderen in der Ausstellung zum Pfalzpreis präsentierten Werke. Hier wird es neun weiteren Pfälzer Künstlern ermöglicht, ihre Arbeiten einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Beteiligt sind: Sabine Dehnel, Götz Diergarten, Andrea Esswein, Jörg Heieck, Jutta Matzdorf, Regina Reim, Kurt Schapper, Anne-Kathrin Schmitt und Carolin Wilms. Damit gibt die Ausstellung einen wünschenswerten Einblick in das qualitativ herausragende Schaffen in unserer Region künstlerisch Tätiger. Für die Besucher ergibt sich die Möglichkeit des Einblicks in aktuelle graphische Tendenzen. Es erscheint ein Katalog mit Abbildungen aller ausgestellten Arbeiten.



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I. Helen Jilavu: "Sýpka"
(2003) Baryt(s/w)-Abzug
Anton Kokl: "Gigal-ε"
(2003) Tusche, Aquarellbütten, 82 x 112 cm