Kunstverein Germersheim / Zeughaus Germersheim
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RaumBetrachter - Thomas Behling, Achim Däschner, Rainer Plum
08.05.21 bis 06.06.21

Hinweis:
Der Kunstverein Germersheim kann am 08.05.21 aus aktuellem Anlass leider noch nicht öffnen.
Bei Öffnung brauchen die Besucher keinen Test, allgemeine Hygieneregeln gelten und Terminbuchung ist notwendig.
(Marita Mattheck 0 72 72 / 63 23 und Anne-Marie Sprenger 0 63 47/ 17 81)

Vernissage am 08.05.21 von 17.00 bis 19.00 Uhr (Änderung vorbehalten)
Begrüßung: Marita Mattheck, Vorsitzende
Einführung: Christina Körner, Kulturwissenschaftlerin M.A.

Aufgrund der aktuellen Corona- Auflagen:
Aktuelle Infos zu Terminen und Öffnungszeiten unter [www.kunstverein-germersheim.de]

Thomas Behling - Bildobjekt
Thomas Behlings Bildobjekte behandeln Bilder immer auf zwei Ebenen: als imaginärer Bildraum und als Gegenstand, welcher sich mit seiner Materialität und gerade auch seinem Rahmen Präsenz im realen Raum verschafft. In seinen Bildobjekten arbeitet Behling mit dem Patina besetzten weltanschaulichen Erbe in unseren Hinterköpfen, welches oft unserem bewussten Selbstverständnis widerspricht.
Es interessiert ihn, wenn es gelingt, den Grenzbereich zu treffen zwischen Ernst und Ironie, zwischen kritischer Analyse und naiver Huldigung. Für seine Bildobjekte verwendet Behling oftmals altes Material, wie z.B. Rahmen oder auch gefundenes, meist triviales Bildmaterial, wie er gleichermaßen aber auch Neuem den Anschein "alt" und "authentisch" zu sein gibt, obwohl es so nie gewesen sein kann. Die für den Betrachter unklare Grenze zwischen Neuem und Altem ist gewollt. Denn das, was wir für authentisch halten, ist vor allem das Bild, das wir uns davon machen. Die verwendeten Motive sind Bildtypen, die sich im kollektiven Gedächtnis unserer Gesellschaft befinden, sodass der Betrachter seine inneren Bilder mit Behlings Bildobjekten in Beziehung setzen kann.

Achim Däschner - Skulptur, Wandobjekt
Achim Däschner ist der Alchemist unter den Bildhauern. Die Verwandlung eines unedlen Stoffs - in Däschners Fall ist es Beton - gelingt ihm in vielfältiger Weise und lässt den Betrachter immer wieder aufs Neue staunen. Es entstehen Skulpturen und Wandobjekte in den verschiedensten Spielarten des Materials, mal rau, mal glatt, in verschiedenen Farbnuancen und oftmals ganz materialuntypisch leicht wirkend.
In seinen Skulpturen kombiniert Däschner Materialien wie Filz, Beton und Wachs. Wie ein Archäologe legt er dabei neue, bisher nicht wahrgenommene Materialeigenschaften frei. Dabei kommt den spezifischen Eigenheiten der Materialien und den sich daraus ergebenden Spannungsfeldern große Bedeutung zu.
Den oftmals schlicht, fast archaisch wirkenden Werken gehen lange Experimente voraus. Die daraus resultierenden Techniken sind Eigenentwicklungen mit dem Ziel, durch konsequente Reduktion das Material sprechen zu lassen. Gemeinsam ist allen Arbeiten, dass sie mit uns in Kommunikation treten und dem Betrachter dabei genügend Raum für das eigene Wahrnehmen und Interpretieren lassen.
Als Gründungsstudent der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe schuf Däschner in der Zeit seines Studiums und in den Jahren danach bis 2003 eine Reihe von Medienkunstwerken, die den Bildhauer erahnen ließen. Schon damals war zu erkennen, dass es um das Zusammenspiel von Kunstwerk, Raum und Betrachter ging.

Rainer Plum - Lichtinstallation, Zeichnung, Fotografie
Die unterschiedlichen Werkgruppen bedingen sich gegenseitig und folgen dem dialogischen Prinzip. Das Zeichnen nimmt eine zentrale Stelle ein und ist tägliche Praxis. Es dient der Selbstvergewisserung, der Überprüfung der Empfindung und der Genauigkeit. Es entstehen räumliche Konstellationen von Linienelementen, die sich als bildhafte Energielinien zeigen oder als in sich ruhende Linienräume.

In den Laserarbeiten wird die Linie aus der Zweidimensionalität der Zeichnung in den real existierenden Raum überführt. Einerseits umschreiben die Lichtlinien den architektonischen Raum und andererseits bilden sie eine holografisch wirkende Raumkonstruktion. Das helle Vibrieren des Laserlichtes, bedingt durch die Kohärenz dieses Lichtes, erzeugt eine Vitalität und Bewegtheit, welche die Lichtlinien körperhaft und zugleich schwebend erscheinen lässt.

In den beiden Werkgruppen vollzieht sich ein Prozess von Verdichten, Erscheinen und Verschwinden. Der schöpferische Prozess ist vergleichbar mit dem Sichtbarmachen eines Körpers und gleichzeitig dessen Auflösung im Rhythmus der Linien bzw. dessen Auflösung in Energie. Gleiches gilt für die fotografischen Arbeiten. Die Erscheinungen des Laserlichtes werden fixiert und in ein Weiß-Schwarz überführt. Deutlich sichtbar werden die Energieverläufe im Raum. Auch hier zeigt sich keine starre Geometrie, keine Symmetrie, keine absolute Gewissheit des Raumes und keine Beschränkung auf das Bildformat. Man sieht nur einen Ausschnitt. Die filigranen Linien und Flächenelemente führen über das Motiv hinaus.

Die im Kunstverein Germersheim ausgestellten Laserarbeiten nehmen direkt Bezug auf den vor Ort real gegebenen Raum: Sie reagieren auf die Besonderheit der Architektur des ehemaligen Zeughauses.

Öffnungszeiten:
Sa. von 15.00 bis 18.00 Uhr
So. von 14.00 bis 18.00 Uhr

Bitte beachten:
Es gelten die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen.
Bringen Sie bitte Ihren Mund-Nasen-Schutz mit und halten Sie sich an die geltenden Abstands- und Hygienevorschiften!





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