RAUMPRÄSENZ - Mane Hellenthal, Nina Laaf und Elke Pfaffmann
29.04.23 bis 28.05.23
Vernissage am 29.04.23 um 17.00 Uhr
Begrüßung: Marita Mattheck, Vorsitzende des Kunstvereins Germersheim
Einführung: Sabine Adler, Kunsthistorikerin M.A.
Mane Hellenthal arbeitet in großen Themenkomplexen, die inhaltlich auf die eigene Biografie, Erinnerungen und das Zeitgeschehen zurückgreifen. Aus der Strategie des Sammelns, Ordens und neu Zusammenfügens heraus bilden sich konzeptionelle Stränge für ihre Werkgruppen. Es sind umfassende Serien entstanden die sie über Jahre hinweg immer wieder erweitert hat. Sie tragen Titel wie "Prägungen", "Edelweissdekalog", "Finisterre", "Fotobänke", "Zierde" oder "Verschlungene Fabrikation".
In der Ausstellung Raumpräsens sind eine Auswahl aus "Edelweissdekalog", "Zierde" und "Verschlungene Fabrikation" zu sehen. Bei "Edelweissdekalog" handelt es sich um großformatige Bilder aus pachworkartig zusammengenähten Stoffen, die mit Malerei eine camouflageähnliche Verbindung eingehen. Die Serie "Zierde", bestehend aus Malerei und Fotoarbeiten, zeigt Blumensträusse, die mit der Biografie der Künstlerin verknüpft sind. "Verschlungene Fabrikation" ist eine Installation aus mit Kleiderstoffen überzogenen Tafeln und Fotografien. Der Prozess des Archivierens und des Recycelns dient dazu Aussagen zu Identitätsbildung, Erinnerungsverstrickungen und Konsumverhalten zu treffen.
Nina Laaf: "Skulpturen, die Räume beschreiben, Bewegungen sichtbar machen und begegnet werden wollen. Mich interessieren Systeme, deren Funktionen, Verbindungen und Ordnungen innerhalb - sowohl menschlich als auch industriell.
Durch das Ausloten unterschiedlicher Werkstoffe beschäftige ich mich spielerisch mit den Materialeigenschaften, inszeniere und hinterfrage ihre Beschaffenheit und kehre sie teils um. Ich greife handwerkliche Referenzen und Techniken auf und stelle diese in einen neuen Kontext. Es entsteht Raum für Gegenüberstellungen und Irritationen, so ist nicht immer das, was man sieht, auch das, was es zu sein scheint - eine Art Rollentausch zwischen Volumen, Leichtigkeit, Stabilität und Oberfläche. Durch hybride Zusammenführungen unterschiedlicher Materialien und Techniken entsteht in meinen Skulpturen gleichzeitig ein Moment von Verschmelzung und Entgrenzung, der diese Ambivalenz im Arbeitsprozess erahnen lässt. Die Abwesenheit in Bezug auf den Raum spielt in meinen Skulpturen und Installationen eine Rolle der negative Raum innerhalb einer Komposition bestimmt den Schwerpunkt, Leerstellen werden mitgedacht und sind autonomer Teil der skulpturalen Setzung.
Im Widerschein der Farbe
Betrachtet man das künstlerische Schaffen der Malerin, Zeichnerin und Glaskünstlerin
Elke Pfaffmann wird schnell deutlich, dass diese verschiedenen Arbeitsbereiche oftmals kaum voneinander zu trennen sind und sich kontinuierlich gegenseitig beeinflussen. Die Wurzel ihrer vielschichtigen Arbeiten ist die Glasmalerei. Aus ihr resultiert zunächst die Auseinandersetzung mit dem Raum, dem Licht und vor allem mit der Wirkung der Farbe im Zusammenspiel dieser teilweise auch in Konkurrenz stehenden Bereiche. Wie reflektiert das Material die Farbe, wie reagiert die Oberfläche beim Einfall des Lichts? Welche Spannungen entstehen in den einzelnen Details? Diese Fragen, die eng mit dem Entstehungs- und Gestaltungsprozess der sakralen, wie auch profanen Fenstergestaltung verbunden sind, kehren auch in der Malerei wieder. Einen Gedanken, ein Thema durchwirkend, arbeitet die Künstlerin in unterschiedlichen Werkphasen.
So erschließt der Zyklus der Spiegelbilder mit organischen Formen und Bewegungen die Oberfläche und führt in immer wiederkehrenden Brüchen in die tieferen Ebenen. Stellenweise machen figürliche Konturen den Bezug zu den von Elke Pfaffmann geschaffenen, kleinen Glasfigurinen sichtbar, um sie jedoch im nächsten Schwung, in einem farblichen Dunkel wieder aufzulösen. Die häufig im Quadratformat geschaffenen Werke sind eigenständig und scheinen doch auch wie im Fluss ineinander überzugehen. In einem farblich reduzierten Spiel aus Licht und Schatten, aus Reflektionen und Verzerrungen erzeugen sie eine Vielzahl von Räumen und mit ihnen vielfältige hervorbrechende Assoziationen. (…..).
Simone Maria Dietz M.A.
28.05.23 von 14.00 bis 28.00 Uhr
Finissage
KunstCafé, Künstlergespräche
Öffnungszeiten:
Sa. von 15.00 bis 18.00 Uhr
So. von 14.00 bis 18.00 Uhr
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