Bezirksverband Pfalz / Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk)
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Walter Moroder: "nzaul d'auter (irgendwo anders)"
Sklupturen, Zeichnungen
20.05.17 bis 13.08.17
Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern
Walter Moroder: "Drap", 2012, Linde, Mooreiche, Acryl, H: 171 cm, mpk, Skulpturensammlung Inv. Nr. P 15/131, Foto: mpk, © Walter Moroder

Vernissage am 19.05.17 um 19.00 Uhr 
Begrüßung: Theo Wieder, Vorsitzender des Bezirkstags Pfalz und Dr. Britta E. Buhlmann, Direktorin des mpk
Einführung: Dr. Annette Reich, Kuratorin der Ausstellung

Von Mai bis August 2017 sind im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern in den Schauräumen des Erdgeschosses Skulpturen, Zeichnungen und großformatige Xylographien von Walter Moroder zu sehen. 

Der Werküberblick im mpk zeigt in nuancenreichen Facetten die Auseinandersetzung von Walter Moroder mit der menschlichen Figur. Der Künstler stellt existenzielle Fragen nach dem Dasein an sich. Damit rückt er auch die Selbstwahrnehmung in den Mittelpunkt seiner und unserer Betrachtungen. Aufrecht stehen seine lebensgroßen, meist weiblichen Holzfiguren im Raum - alleine oder in einer Gruppe. Ihre Präsenz erfüllt den Ort, den sie einnehmen und zugleich verändern. Eine irritierende Atmosphäre entsteht. Scheinbar vertraut und zugleich fremd muten diese entrückten Wesen an. Ihre Körper wirken beseelt. Erwartungsvoll, staunend, beunruhigt oder in sich gekehrt sind die Figuren anwesend und doch scheinen sie einer anderen Welt anzugehören, als seien sie "irgendwo anders", unbestimmt an welchem Ort, der Zeit enthoben. Ihre minimale Gestik und Mimik lässt individuelle Gefühle ahnen, Stimmungen, Befindlichkeiten unterschiedlicher Art, die jedoch uneindeutig bleiben. Einige der Werke Moroders, so auch die Arbeit "Drap" von 2012 aus der Sammlung des mpk, tragen Titel in ladinischer Sprache.

Neben den Skulpturen werden entsprechend ausdrucksstarke Graphiken gezeigt, die das figürliche Motiv variieren. Es sind sensible, formal extrem reduzierte Zeichnungen mit Tusche, Deckfarben oder Pastellkreide und großformatige Drucke, deren Motive mit Hammerschlägen auf den jeweiligen Bildträger aus Holz aufgebracht wurden.

Walter Moroder steht mit seinen Holzskulpturen in der Tradition der Schnitzkunst seiner Heimat, dem Grödnertal. Das dort über Jahrhunderte gepflegte Handwerk wurde weitgehend von industrieller Massenproduktion verdrängt. Losgelöst von diesem Prozess hat Moroder einen eigenen Weg als bildender Künstler gefunden. 1963 in St. Ulrich, Südtirol, geboren, studierte er, nach seiner Lehre in der väterlichen Werkstatt, Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München. Auslandsaufenthalte führten ihn unter anderem in die USA, nach Mexiko ,Guatemala und Indonesien. Seit 2001 arbeitet Moroder freischaffend.

Leihgeber und Unterstützer der Ausstellung sind die Galerie Baumgarten, Freiburg im Breisgau; die Galerie Appel, Frankfurt am Main; die Galerie Chobot,Wien; die Galleria Doris Ghetta, St. Ulrich, Südtirol; Walter Moroder und verschiedene Privatsammler.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Vorwort von Britta E. Buhlmann und Texten von Denis Isaia und Annette Reich. Die Publikation umfasst ca. 72 Seiten und enthält zahlreiche Abbildungen. 

Öffnungszeiten:
Di. von 11.00 bis 20.00 Uhr
Mi. bis So. und Feiertage von 10.00 bis 17.00 Uhr
Mo. geschlossen (außer Ostermontag und Pfingstmontag)





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Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern
Walter Moroder: "Drap", 2012, Linde, Mooreiche, Acryl, H: 171 cm, mpk, Skulpturensammlung Inv. Nr. P 15/131, Foto: mpk, © Walter Moroder