Stadt Landau in der Pfalz / Städtische Galerie Villa Streccius
"zwei + zwei"
Malerei, Skulptur
15.03.03 bis 27.04.03
Werner Müller
Werner Müller

Meike Porz

Meike Porz erzählt in ihren Bildern in ruhigem Fluss von den Dingen des Alltags.
Chiffrenartig schweben Schale, Tasse, Stuhl und anderes - wie jeder Schwerkraft enthoben - auf pastellgelben, grauen oder beige-weißen, vielschichtig aufgebauten Gründen. Während viele dieser Utensilien lediglich konturiert - im wahrsten Sinne des Wortes - auftauchen, geben ihnen am Bildrand platzierte Blöcke oder Balken in der jeweiligen Kontrastfarbe als ruhige monochrome Farbfläche einen imaginären Halt.

Die scheinbar zusammenhanglosen Motive werden wie Versatzstücke zu einem spannungsvollen Gleichgewicht vor der Farbfläche gruppiert. Es entsteht ein irritierender Gegensatz zwischen Malerei und Zeichnung ganz allgemein, zwischen gestisch-linearer Form abstrakter Zeichnung und farbgefüllter Form. Auch Inhalt transportierende Schriftzeichen tauchen zuweilen auf, um sogleich durch teilweise Übermalung bzw. Überzeichnung wieder geheimnisvoll verrätselt zu werden.

Die Bilder von Meike Porz gleichen einem Spiel der verschlüsselten Mitteilungen. Es sind Suchbilder, denen man sich nur assoziativ nähern kann. So hat die Künstlerin eine spannende und eigenwillige Form gefunden "etwas zu erzählen und doch nichts zu verraten".

Irmgard Weber

Aus dem Kokon entlassen, befreit, manchmal zögerlich sich öffnend für eine neue Wirklichkeit, greifen Figuren nach Raum und Zeitlosigkeit. So stellt Kreatur sich dar im Kosmos natürlicher Prozesse, so erfährt Landschaft neue Deutung, so gelingt Abbild menschlicher Existenz in der Sprachform von Geste und Farbe.

Werner Müller

Die Formen Werner Müllers sind mit den Händen gemacht. Das Machen zeigt sich als Freude, als sinnvoller Lebensinhalt, als Grundlage humaner Existenz, als Gegenpol zu abgehobener Theorie, als Gegenwelt zu den Medien und zur Verführung durch Konsum.

Die ablesbaren Spuren der Hand erzählen vom virtuosen Umgang mit Gestalt gewordenen Ideen. Durch die Vergrößerung im Verhältnis zum realen Ausgangspunkt gelangen die Objekte in neue, quasi überreale Sinnzusammenhänge, gerinnen zum Symbol und Zeichen.

Durch seine essentielle Sicht vermag Werner Müller die Bewegungsabläufe im Raum immer neu zu formulieren und in ungewohnte Zusammenhänge zu bringen. Auch hier geht es neben Ironie und Hinterfragen der Realität um das elementare Bildnerische, um den ewigen Kanon von groß-klein, hell-dunkel, gespannt-strukturiert, hart-weich, rau-glatt usw.

Martin Schöneich

Die klassischen Parameter - Volumen, Masse Schwerkraft - transferiert Martin Schöneich in einen Zustand scheinbarer Instabilität. Platziert auf den Kanten, evozieren seine Skulpturen eine Leichtigkeit, die in Opposition zur Schwere des Materials steht. Es entsteht jener kurze Moment einer Balance, bevor ein Zustand in einen anderen übergeht. Vermittelt wird uns die Präsenz, die in einem Zwischenbereich von "nicht-mehr" und "noch-nicht" anzusiedeln ist. An die Stelle determinierter Vorstellungen rückt vielmehr ein Verweisen und Verketten möglicher Bedeutungen. Im Sinne des französischen Philosophen Jacques Derridas und dessen "Denken der Differenz" entfalten die Skulpturen Martin Schöneichs ein Referenzsystem, in dem das offensichtlich "Anwesende" stets das "Abwesende" mitdenkt.


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Meike Porz
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Martin Schöneich
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Irmgard Weber
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Irmgard Weber
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