"Einmal Barock und zurück"

Ein Vorwort des Künstlers Lucien Leroy zur Ausstellung in Rastatt 1997

Sofort als bekannt wurde, dass die Partei "Front National" in der Stadt Orange den Sieg errungen hat, kündigt die Stadt Rastatt ihr den Status als Partnerstadt. Heute erlaubt sie dem französischen Künstler Lucien Leroy, dort seine Arbeit auszustellen.

Er zeigt zwölf Gemälde und einen "an den Abgrund gestellten Himmel". Die Gemälde tragen die Namen nationalsozialistischer Konzentrationslager sowie die der vom "Front National" regierten Städte Frankreichs. "Einmal/und zurück" ist ein Weg in beide Richtungen. Während der Vernissage interpretiert der Bratschist Gérard Pacholsky "Zwölf musikalische Stationen".

Die derzeitige plastische Arbeit Lucien Leroys ist ausdrücklich der Politik und der Geschichte zugewandt. Er interessiert sich für das Wechselhafteste, Zeitloseste und doch Bedeutsamste der Beziehung zwischen Ereignis und Landschaft: "dem Himmel und dessen Wolken". Den Himmel als Landschaft der Fantasie oder "der Möglichkeit der Wolke, Politik zu machen".

"In einem von Wolken begleiteten Himmel, Zeit, die vergeht und Stimmungen des Wetters; Geschichten, welche sich aus dem Zufall zerrissener Himmel erzählen lassen. Eine Landschaft, die vorübergleitet, schlendert oder sich entspannt, dort oben - soweit. Eine Landschaft, die sich windet, bricht oder ausfranst, dieselbe vielleicht auch morgen. Schwarz und fett, Rauch nimmt Leben an, nimmt Leben. Der Himmel ist nichts als tristes Wetter der als Geiseln genommenen Wolken. Jede Vorhersage endet in Auschwitz".