"Ich arbeite mit der Weisheit meiner Hände."
Mein künstlerischer Arbeitsprozess ist weitgehend intuitiv - nicht geplant, nicht skizziert. Emotionen, Impulse, Erinnerungen etc. fließen mit ein. "Es geschieht einfach, nicht gesucht, eher gefunden". Den figürlichen Ausdruck finde ich im Werkstoff Tonerde, weich und formbar. Dieser erste Arbeitsschritt ist für mich "innere Arbeit" - intensiv, kraftvoll und auf einer unterbewussten Ebene elementar zwingend. Die Figur-Findungen in Ton werden nicht gebrannt. Im klassisch-bildhauerischen Umformungsverfahren werden sie über Gips-Negativformen zu Skulpturen aus Beton im "Verfahren der verlorenen Form".
Durch die Umformung in Beton, rau, porig und rissig in der Oberfläche, auch durch ihre Größe (ca. 70 bis 130 cm hoch) sind meine Skulpturen neu im Ausdruck und präsent in der Jetzt-Zeit. Sie wirken zart wie Porzellan-Figuralen, gestreckt und fragil.
Für mich sind meine Skulpturen Zeit-Zeugen; Manifestationen in Beton, die sich in ihrer Thematik erst jetzt zeigen können. Seins-Zustände, die ohne Alter sind und in allen Kulturen gelebt und durchlitten werden - vornehmlich von Frauen. "Hier hat sich etwas manifestiert, was sich (jetzt) zeigen will."
Mit meinen künstlerischen Mitteln bringe ich in meinen Skulpturen elementare Grenzerfahrungen wie verletzt werden, unfrei sein, Angst haben, Gewalt, Erniedrigung und Tod zum Ausdruck. Trotz alle dem zeigen sich auch Mut, Würde, Stolz und Schönheit. Meine Werkzyklen sind "Kindfrau", "Berührung Afrika", "Grenzgänger", "Flügelträger", "Mensch" und einzelne Kopfskulpturen.
Alle meine Skulpturen sind UNIKATE.
Petra Weiner-Jansen