Kunstverein Germersheim / Zeughaus Germersheim
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Fotografie jetzt
Mit Detlef Böhmer, Dieter Kühn, Gert Wiedmaier und Rainer Zerback
07.03.20 bis 05.04.20

Vernissage am 07.03.20 um 17.00 Uhr
Begrüßung: Marita Mattheck, Vorsitzende und Marcus Schaile, Bürgermeister der Stadt Germersheim
Einführung: Dr. Andrea Nisters, Kunsthistorikerin (Speyer)


Detlef Böhmer
Paris war von 1997 bis 2002 der größte Schaffenszeitraum meiner fotografischen Laufbahn.
Ausgegangen von dieser Idee/Konzept war die Neugestaltung von Großbauten, die das Bild von Paris verändert haben. Die große Pariser Achse wurde erweitert und bekam durch die Pyramide (Louvre) bis hin zur Grande Arche (La Défense) eine neue Bedeutung. Erweiterungen der Baumaßnamen in der Peripherie dieser Metropole wie La Villette (Géode) gehören ebenfalls zur fotografischen Lichtbildgestaltung. Meine Arbeiten beruhen sich nicht nur auf das Tageslicht, sondern auch auf nächtliche Inspirationen, die den Kontrast zwischen moderner und alter Architektur stärker zum Standpunkt bringen.
Die hier gezeigten Arbeiten basieren auf Silbergelantine-Handabzüge, Fine Art, vom S/W Negativ-Film bis zum fertigen entwickelten Barytpapier in
Dunkelkammertechnik.

Dieter Kühn
Ursprünglich von der Malerei kommend, habe ich mich seit 2015 der digitalen Grafik  zugewandt. Zunächst fotografiere ich Motive aus meiner unmittelbaren Umgebung - Garten, Teich, Fensterausblicke, Landschaften, alles was mich spontan interessiert...
Im nächsten Schritt überarbeite ich die Fotografien am Computer, verfremde sie formal und farblich, zerlege sie in Bildausschnitte. So schaffe ich mir einen Fundus von Bausteinen, die ich zusammenfüge zu neuen Bildfindungen, die meine Natureindrücke verdichten oder auch auflösen bis zur Abstraktion. Manchmal übermale oder retuschiere ich meine Fotografiken von Hand mit Wasserfarben, Wachspastell- Kreide, Blei- und Buntstift...

Gert Wiedmaier 
Gedanken zu den beiden fotografischen Werkzyklen "nah und fern" (Mehrfachbelichtungen) und "Projektionen auf Wachs" (Fotografien unter Acrylglas). Bewusst sich der technischen Klarheit, Präzision und der immer noch schärferen Bilderwelt entgegenstellen, in die Ferne zurückziehen, die Motive im Unbestimmten untergehen lassen, indem sich Projektionen auf eine Wachstafel auf einem schmalen Grat zwischen Wiedererkennen und Verfremdung bewegen, eröffnen dadurch einen neuen, anderen Blick auf Bekanntes.
Durch den Entstehungsprozess dieser Fotoarbeiten, in Form von Transformation entsteht Distanz zum Sujet. Einerseits erzeugt der Einsatz der Unschärfe, durch das projizierte, normal scharfe Dia auf eine Wachstafel, eine vermeintliche romantische Gegenposition zur hyperscharfen Abbildungswelt, anderseits schafft Unschärfe einen Freiraum für Uneindeutigkeit und individuelle Interpretierbarkeit.
Den Mehrfachbelichtungen in situ, sozusagen unmittelbar vor Ort erarbeitet, liegt ein Konzept zu Grunde das Distanz und Nähe beinhaltet. (Werkzyklus "nah und fern"). Mit der Ferne korrespondiert die Nähe, es sind Bilder, die sich mindestens aus zwei Aufnahmen zusammensetzen, das Übereinander der Bilder ist auch ein Übereinander der Erinnerungsschichten. Es wird die Absicht bekräftigt, mindestens zwei Wahrnehmungsebenen in einen Bild festzuhalten und auf diese Weise auch offenzulegen, wie unser Gehirn und wie die Kette "Auge-Wahrnehmung-Erinnerung" funktioniert.

Rainer Zerback
Visiones
Die Fotoserie "Visiones" zeigt Doppelporträts von Falknern mit ihren Vögeln: die ausdrucksstarken Persönlichkeiten und die majestätischen Tiere sowie die Beziehung zwischen ihnen. Sie ist auch gedacht als eine künstlerischâ€Âästhetische Auseinandersetzung mit der Falknerei als Jahrhunderte alter Kulturtradition. Damit steht die Serie verallgemeinernd sowohl für die Partnerschaft zwischen Mensch und Tier als auch für die revolutionär und kulturell bedeutsame Jagd mit ihrer Notwendigkeit, die menschlichen körperlichen Fähigkeiten zu erweitern.
Die Bilder sind in über 50 Falknereien in Deutschland und Österreich entstanden. Durch die ausschließliche Konzentration auf Mensch und Tier entsteht eine skulpturale, monumentale Wirkung. In den Bildern erscheinen Falkner und Vogel als gleichwertige Partner. Dies bringen auch die Bildtitel zum Ausdruck, die aus den (Vorâ€Â)Namen der beiden Abgebildeten bestehen. Die gezeigten Bilder sind Teil einer ca. 160 Bilder umfassenden Serie.


05.04.20 | ab 15.00 Uhr
Finissage 
KunstCafé von 15.00 bis 17.00 Uhr | Künstlergespräche ab 17.00 Uhr mit Marita Mattheck
 

Links:
Kühn Dieter (Rubrik KÜNSTLER)



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