Serena Ferrario: "L'amicizia dei Disegni - Die Freundschaft der Zeichnungen", 2023
Vernissage am 09.12.23 um 17.00 Uhr
Einführung: Ameli M. Klein
17.02.24 um 18.00 Uhr Finissage
Serena Ferrario im Gespräch mit Ameli Klein
Ferrario ist eine Reisende, eine Sammlerin von Bildern und Geschichten, geprägt von einer interkulturellen Perspektive auf die Welt. Mit ihren Zeichnungen und grafischem Filmmaterial erkundet sie die Welt, in der sie lebt, und hinterfragt das Konzept des Unterwegsseins. Sie konzentriert sich nicht auf Momente des Abschieds und des Ankommens, sondern begreift Reisen als Aufenthalte in permanenten und temporären Gemeinschaften.
"Meine ortsspezifischen, raumgreifenden Installationen sind für mich wie Bühnenshows, auf denen ich meine Zeichnungen, Bilder, Gefühle und Gedanken auftreten lasse - ich komme mit meinem Ensemble sozusagen immer wieder an neuen Orten an und improvisiere vor Ort ein neues Stück - bekannte Gesichter und bereits erwähnte Geschichten tauchen immer wieder auf, werden aber auch immer wieder neu mit dem aktuell Erlebten verknüpft, so wie der Gedächtnisprozess im Kopf mit Erinnerungen umgeht - das Alte wird durch das Neue wiederbelebt oder lebendig gehalten, aber immer wieder neu betrachtet und in neue Zusammenhänge gestellt", so Ferrario.
Zentrales Thema ihrer Arbeit ist ihre eigene Familiengeschichte zwischen Deutschland, Italien und Rumänien, die geprägt ist von unterschiedlichen kulturellen Einflüssen, Mehrsprachigkeit, Migrationserfahrungen und der Frage nach der eigenen Herkunft. Durch ihr Verständnis von Fremdheit erkundet sie Ideen von Zugehörigkeit und Gemeinschaft - mit dem Wunsch, in ihrer Arbeit einen Raum zu schaffen, in dem sich andere einbezogen, gesehen und zugehörig fühlen können.
Die Künstlerin fragt: Wohin würde dich deine Reise führen, wenn du keine Angst hättest? Wohin könnte deine Reise gehen, wenn du nicht darüber nachdenken würdest, was andere Leute von dir denken? Wenn du deine Kämpfe akzeptieren, deine Schwächen überwinden und deine eigene Stimme entdecken könntest...
Für die Ausstellung im ZOOM. Quartier des Kunstvereins in der Rhein-Galerie entwickelt die Künstlerin eine ortsspezifische Installation mit Material aus ihrem Archiv und neuen Elementen, die einerseits auf die Besonderheit des Einkaufszentrums als kommerzieller Raum mit Freizeitwert verweisen und andererseits die Auseinandersetzung mit bestimmten, ihrer Arbeit innewohnenden Themen fortführen. In Vorbereitung der Ausstellung besuchte
die Künstlerin regelmäßig unARTig, die Kunstschule des Kunstvereins, um mit den Jugendlichen ein gemeinsames Projekt im Rahmen der Ausstellung zu erarbeiten. Darüber hinaus bietet die Ausstellung die Möglichkeit, in einen intensiven Austausch mit der unmittelbaren Umgebung und den Menschen vor Ort zu treten und deren Geschichten und Gefühle zu sammeln.
Die Einzelausstellung der Künstlerin Serena Ferrario beginnt mit einer offenen Frage: Wohin führt dich deine Reise ...?
Serena Alma Ferrario wurde 1986 in Crema bei Mailand geboren. Von 2010 bis 2017 studierte sie an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Wolfgang Ellenrieder, Hartmut Neumann, Ciprian Muresan und Isa Melsheimer. 2016 erhielt sie ihr Diplom mit Auszeichnung und 2017 wurde sie zur Meisterschülerin ernannt. Ferrario war Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes und wurde 2017 mit einem der drei Meisterschülerpreise der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und dem Max-Ernst-Stipendium der Stadt Brühl ausgezeichnet. 2018 erhielt Serena Ferrario das Karl Schmidt-Rottluff Stipendium und war nominiert für den Columbus Förderpreis für aktuelle Kunst. In der Jurysitzung am 3. Mai 2021 wurde einstimmig Serena Ferrario zur Preisträgerin des 7. Horst-Janssen-Grafikpreises gekürt.
Öffnungszeiten:
Di. bis Sa. von 11.00 bis 20.00 Uhr
So., Mo. und feiertags geschlossen